Im Osten glüht der junge Tag
und Morgenlüfte wehen
von Lerchensang und Wachtelschlag
klingt´s über Tal und Höhen
da ziehn wir aus mit frohem Schall
das goldne Licht zu grüßen
und fernhin schwingt der Widerhall
sich über Tal und Wiesen
„Schlaft nur, ihr Mächtigen der Welt
laßt uns der Zukunft Sorgen
wir freien Turner ziehn ins Feld
und unser ist der Morgen!“

Und mit uns rücken treulich aus
der Wahrheit schnelle Boten
in jede Hütte, jedes Haus
Flugblätter von den „Roten“
Ins Mannesherz das freie Wort
dem Elend Hoffnungskunde
so pflanzt sich unser Schlachtruf fort
und braust von Mund zu Munde
„Schlaft nur, ihr Mächtigen der Welt
laßt uns der Zukunft Sorgen
wir freien Turner ziehn ins Feld
und unser ist der Morgen!“

Und ob ihr auch die Wahrheit hetzt
mit Knütteln und mit Hunden
wir haben doch zu guter Letzt
den Weg zum Volk gefunden
wo starker Arm die Pflugschar führt
da keimt und sproßt der Segen
wo nerv´ge Faust den Hammer rührt
da dröhnt´s mit wucht´gen Schlägen
„Schlaft nur, ihr Mächtigen der Welt
laßt uns der Zukunft Sorgen
wir freien Turner ziehn ins Feld
und unser ist der Morgen!“

Text: Hunold
Musik: Siegfried Frey

u.a. in: Der freie Turner (1913) – Front Kämpfer Liederbuch (1928/29)

 

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Liederzeit: vor 1913 : Zeitraum: