Im Krug zum grünen Kranze
Da kehrt ich Wandrer ein
Da saß ein Bürger drinnen
Am Tisch beim kühlen Wein
Ich tät mich zu ihm setzen
Ich sah ihm ins Gesicht
Das schien mir gar befreundet
Und dennoch kannt ich’s nicht
Da hub er an, zu fragen
„Gesell, wie steht’s zu Haus?
Und mit dem Sinn der Bürger
Wie sieht es bei Euch aus?“
Ich sprach: „Sie sind verbunden
Und halten wacker Stand
Den freien Sinn zu hegen
Im Dorf und rings im Land.“
Da sah er mir ins Auge
„Der Freiheit gilt’s, wohlan!
Ihr ist in alter Liebe
Auch mein Herz zugetan!“
Hei, was die Gläser klangen
Es brannte Hand in Hand
„Es lebe das Recht, die Freiheit
Herzbruder, im Vaterland!“
Text: Verfasser unbekannt, nach dem Gedicht „Brüderschaft“ von Wilhelm Müller von 1821
Musik: Trad, „Ich stand auf hohem Berge“
in Demokratisches Liederbuch zum Gebrauch der Volksvereine (1895, Nr. 20)
Die Noten oben in Deutscher Liederhort (Band I, 1883, Nr. 89c)