Ich Hab mir auserwählet zu dem Mai

Glück der Liebe

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Ich Hab mir auserwählet
Zu dem Mai ein Blümelein
Das mir so wohl gefället
Wie fern ich von ihm sei
Es ist an mich gebunden
Gedrückt wohl an mein Brust
Ich Hab es mir erwählet
vor aller Welten Lust

Je länger und je lieber
Es wohnet nahe bei
Ich will mich zu ihm fügen
Zu dem selben Blümelein
Es blüht zu rechter Mainacht
Und heißet Wohlgemut
Es kann kein Mann erzählen
Was rechte Liebe tut

Das Blümlein will ich pflegen
Wohl in meins Herzens Gart
Nach allen meinen Willen
So hübsch und auch so zart
Es heißet Augenweide
Ja Blümchen Vergiß nicht mein!
Ich will von dir nicht scheiden
Wie fern ich von dir sei

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 386 „Glück der Liebe“)

Lied bei Uhland, Nr. 55, aus dem handschriftlichen Liederbuch der Herzogin Amalia zu Cleve, 16. Jahrhundert — Hier aus dem aus der zwischen Nieder- und hochdeutsch schwankenden Sprache ins Hochdeutsch übertragen. (Böhme)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1580 : Zeitraum: