Horch was geht im Walde vor

Drauf nahm er sein blankes Schwert

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Horch was geht im Walde vor
was vernimmt mein schwaches Ohr
ist es nicht ein Hirsch im Tal
oder rauscht ein Wasserfall

Horch, was nähert sich dem Schloß
steigt ein Reiter nicht vom Roß
Klopfet an die Pforte schon
„Großer Gott, es ist mein Sohn“

„Vater bin ich nicht dein Kind
bin ich nicht wie du gesinnt
Schon in Frankreich kämpften wir
für des Volkes Ruhm und Ehr“

„Vater, wo ist die Mutter mein
die so oft um mich geweint?“
„Deine Mutter, die du suchst
schlummert längst in Grabes Ruh“

Drauf nahm er sein blankes Schwert
stach´s dem Vater in das Herz
„Sohn, ach Sohn, verzeihe mir
denn sie kränkte mich so sehr!“

Drauf nahm er sein blankes Schwert
stach´s sich selber in das Herz
verlassen ist jetzt Schloß und Hof
alle ruh auf dem Friedhof

Text: Verfasser unbekannt – Vergleiche auch die bekanntere Fassung, in der die Frankreich-Strophe fehlt.
Musik: Melodie ähnelt stark „Sohn da hast du meinen Speer
Auch im Text Bezüge zu „Sohn da hast du meinen Speer“:
„Deine Mutter, die du suchst
schlummert längst in Grabes Ruh“

Möglicherweise von einem religiösen Lied aus dem 19. Jahrhundert inspiriert
in: Wie´s klingt und singt (1936)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1871 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Sohn da hast du meinen Speer“ ist ein Lied nach einem Gedicht von 1774 nach Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Der Autor bezeichnet den Text als das Lied eines alten schwäbischen Ritters an seinen Sohn aus dem 12. Jahrhundert, zuerst abgedruckt im Wandsbecker Boten 1774, dann im Göttinger Musenalmanach, 1775. Vertonungen stammen Conradin Kreutzer,  J. F. Reichardt und anderen.