Hör ich ein Sichlein ri – ra – rauschen

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Hör ich ein Sichlein ri – ra – rauschen

Hör ich ein Sichlein ri – ra – rauschen
ja rausche durch das Korn
hör ich ein Feinslieb klagen
es hätte seinen Schatz verlorn,
es hätte seinen Schatz verlorn

Hast du dein Schatz ver-li-la-loren
So sind wir ganz allein
So gehen wir mitsammen
Und machen ein Kränzelein

Ein Kränzelein von Ri-Ra-Rosen
Ein Kränzelein von Klee
Zu Straßburg auf der Brucken
Da lag ein tiefer Schnee.

Der Schnee der ist zerschmi-schma-schmolzen
Das Wasser läuft dahin
Zu meinem Feinsliebchen
Stehn alle meine Sinn.

In mein’s Feinsliebchens Gi-Ga-Garten
Da stehn zwei Bäumelein
Der eine trägt Muskaten
Der andre braun Nägelein.

Muskaten die sind si-sa-süße
Braun Näglein die sind risch
Die will ich mei’m Schatz verehren
Daß er meiner nicht vergißt.

Hab‘ deiner nicht vergi-ga-gessen
Hab‘ allzeit an dich gedacht
So wünsch ich dir, lieb Schätzchen
Viel tausend gute Nacht!

Text und Musik: Eine der vielen Umdichtungen und zurecht gemachten Fassungen des alten Liedes
aus Franken bei Ditfurth II, 74
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 679a)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1880 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Von diesem Lied bringt „Der deutsche Liederhort“ zahlreiche Melodie- und Textvariationen: Ursprünglich hingen die beiden Lieder aus dem 16. Jahrhundert zusammen: „Ich hört ein Sichelein rauschen – und: Schein uns, du liebe Sonne. (Uhland. I, 78, 75.) Wie es bei Volksliedern von geringer Strophenanzahl von jeher Brauch gewesen, daß die Sänger behufs der augenblicklich beliebten Verlängerung des angestimmten Liedes gern noch ein zweites, ja sogar drittes von gleichem Metrum mit heranziehen, ähnlich so mag es auch gekommen sein, daß sich in den Liedersammlungen des 16. Jahrh. mit dem letztern... weiter lesen