Himmelsau licht und blau

Himmelsau, licht und blau
wieviel zählst du Sternlein
ohne Zahl, soviel mal
sei gelobt der ewige Gott

Gottes Welt, wohl bestellt
wieviel zählst du Stäublein
ohne Zahl, soviel mal
sei gelobt der ewige Gott

Sommerfeld, uns auch meld
wieviel zählst du Gräslein?
ohne Zahl, soviel mal
sei gelobt der ewige Gott

Dunkler Wald, grün gestalt´t
wieviel zählst du Zweiglein?
ohne Zahl, soviel mal
sei gelobt der ewige Gott

Tiefes Meer, weit umher
wieviel zählst du Tröpflein?
ohne Zahl, soviel mal
sei gelobt der ewige Gott

Sonnenschein, klar und rein
wieviel zählst du Fünklein?
ohne Zahl, soviel mal
sei gelobt der ewige Gott

Ewigkeit, lange Zeit
wieviel zählst du Stündlein?
ohne Zahl, soviel mal
sei gelobt der ewige Gott

Text und Musik: anonym ? erstmals 1767 abgedruckt in: “ Heil- und Hülfsmittel zum thätigen Christenthum “ (   Brix ( Brüx in Nordböhmen ) 1767 , dort in der Rubrik „Von dem allerheiligsten Altarssacrament“)  – Inhaltliche Verwandtschaft zu dem heute noch bekannten christlichen Schlaflied für Kinder „Weißt du wieviel Sternlein stehen

in: Großheppacher Liederbuch (1947) – Steht auf ihr lieben Kinderlein (1948)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1767 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Das Liebeslied „So viel Stern am Himmel stehen“ (1818 erstmals gedruckt) und das ältere religiöse Lied “Himmelsau Licht und blau” sind die Vorlagen gewesen für das heute noch bekannte religiöse Schlaflied „Weißt du wieviel Sternlein stehen“ des Predigers Wilhelm Hey, der einem einfachen Liebeslied ein religiöses Kinderlied gemacht hat. Dieses religiöse Umdeuten gerade von erotischen Liedern war gängige Praxis, so zB auch bei “Die Blümelein sie schlafen”. Die Zahl der Sterne als Metapher für etwas unendlich Großes kommt auch in anderen Liedern vor: In „Es stand ein Lind im tiefen... weiter lesen