Frisch auf zum Wetten und Wagen

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Frisch auf zum Wetten und Wagen
Frisch auf, ´s ist hohe Zeit!
Wollt ihr: Wohin? erst fragen
das sagt euch Sturmgeläut
Auf, laß die Faulen liegen
gönnt Feigen ihre Ruh
wir eilen mit Vergnügen
mit Stolz dem Brandplatz zu

Den Nächsten zu beschützen
vor Not und vor Gefahr
und ihm in Liebe nützen
ist Aufgab´ unsrer Schar
wie wild auch dann die Flammen
auflodern in der Nacht
Wir halten treu zusammen
und trotzen ihrer Macht

Frisch auf! Nur unermüdet
im Dienst, nur nicht verzagt
wie auch die Hölle wütet
und am Gebälke nagt
Rückt vor in mut´gen Reihen
zeigt euch als kühne Wehr
laßt eure Schläuche speien
hinein ins Flammenmeer

Sind wir im heißen Streite
uns unsrer Kraft bewußt
dann pocht das Herz vor Freude
in jedes Wehrmanns Brust
Wo brave Männer streiten
da hilft kein Widerstand
wir fallen oder scheiden
siegreich vom toten Brand

Text: Franz Gilardone
Musik: Verfasser unbekannt – vermutlich „Auf auf zum fröhlichen Jagen
in “ Feuerwehrliederbuch

Liederthema:
Liederzeit: vor 1883 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

1802 schrieb Novalis ein innig-gläubiges Gedicht auf  Jesus, der so viel am Kreuz erlitten hat und dessen Leiden dennoch ganz in Vergessen gerieten. Zehn Jahre darauf nahm Max von Schenkendorf dieses Gedicht als Inspiration und verfasste während der Befreiungskriege gegen das Frankreich Napoleons ein Lied auf den „Turnvater Jahn“ (Erneuter Schwur, an den Jahn, von wegen des heiligen teutschen Reiches), das dann vielfach nachgedichtet und im Liederbuch der SS in der Zeit des Nationalsozialismus gleich nach dem Horst-Wessel-Lied stand. Als Melodie verwendete Schenkendorf die des französischen Liedes „Pour aller à la chasse, il faut être matinal“ („Frisch auf zum fröhlichen Jagen“).

Auf auf zum fröhlichen Jagen (Hancke)

Dieses heute noch bekannte Jagdlied wurde erstmals 1723 als „Auf auf auf auf zum Jagen“ von Gottfried Benjamin Hancke ins Deutsche übertragen. Die „schmissige“ Melodie ist vielfach mit neuen Texten versehen worden, so z. B. 1742 von Christian Friedrich Henrici (genannt Picander) und Johann Sebastian Bach in der Bauernkantate (Mer hahn en neue Oberkeet, Aria 16 „Es nehme zehntausend Dukaten…“) und in den Befreiungskriegen um 1813 von Friedrich de la Motte Fouqué, der die erste Zeile in „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“ änderte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde vor allem diese militärische Fassung vielfach gedruckt.

Goethes „Bundeslied“ von 1775 wurde – neben späteren Vertonungen – auch auf diese Melodie gesungen, eventuell schrieb Goethe den Text bereits auf „Pour aller à la chasse“? Besonders populär wurden die Neutextungen durch Max von Schenkendorf  „Erhebt euch von der Erde“ (1813) und „Wenn alle untreu werden“ (1814) aus den Befreiungskriegen.