Es war einmal ein alter Mann (koan Guaraschi)

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Es war einmal ein alter Mann
der hatt ein junges Weib
der hat ja koan Guaraschi mehr
in seinem ganzen Leib

Das Weib, das Weib
die will am Tanzbodn gehn
das will der alte Schafskopf
goar nimma recht verstehn

Der Mann, der sagt:
„Willst du am Tanzbodn gehn
so muaßt du´s Rutschi Butscherle
zuhause lassen stehn!“

Das Weib, das Weib
geht bei der Tür hinaus
und fangt dem altn Schafskopf
sogleich a Fledermaus

„Sieh an, sieh an
du lieber, alter Mann
I hab dir´s Rutschi Butscherle
ins Schachterl einitan“

Der Mann, der Mann
der macht das Schachterl auf
da fliagt eahm´s Rutschi Butscherle
zum Fenster gleich hinaus

„Au weh, au weh
und noch amal au weh!
Hiazt haun i´s Rutschi Butscherle
zum letztenmal gesehn“

Das Weib, das Weib
die ging vom Tanzbodn z´haus
und stoßt dem alten Schafskopf
die Nasn gleich darauf

„Sieh an, sieh an
du lieber, alter Mann
Hiazt is ma´s Rutschi Butscherle
schon wieder gwachsen an“

Text und Musik: Verfasser unbekannt – aus Müllerschlag (Böhmerwald)
Strophe 3-9 werden nach der Melodie von Strophe 2 gesungen.

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Es war einmal ein alter Mann (koan Guaraschi)"

Das Lied befindet sich in der Lieferung IV „Derbsinnliches“ in Volkslieder aus dem Böhmerwalde (Prag, 1930), die nur an Bibliotheken und Wissenschaftler ausgeliefert wurde. Der älteste Beleg zu diesem Lied befindet sich in der handschriftlichen Liedersammlung des berühmten Fräulein von Crailsheim 1747-49: aus mündlicher Überlieferung vorwiegend des oberdeutschen Sprachraums liegen seit 1850 zwölf weitere unveröffentlichte Aufzeichnungen vor. ,

"Es war einmal ein alter Mann (koan Guaraschi)" in diesen Liederbüchern

u. a. in: Gustav Jungbauer: Volkslieder aus dem Böhmerwalde (Bd. l, Prag 1930. S. 309 f., Nr. 233) — Erotische Lieder aus 500 Jahren –