Es ritten drei Reiter von Nethenthal

Es ritten drei Reiter von Nethenthal
Die ritten nach Amsterdame
Die ritten wohl vor des Königs Tor
Der König nahm sie gefangen

Und ist mein Schatz, mein süßer Schatz
Gefangen , ach gefangen
So reich drei Feilen ich ihm hinein
In den Kerker von Amsterdame

Des Nachts, wohl in die halbe Nacht
Da fingen sie an zu feilenSie feilten Schloß und Riegel sacht
Sie mußten eilen, eilen .

Und als sie aus dem Turme war’n
Zu scheiden, ja zu scheiden
Drei Rößlein standen schon bereit
Zu reiten, ja zu reiten

Das schwarze Roß, das schöne Roß
Das soll mein Liebster haben
Soll mein gedenken in dem Schloß
Wenn sie mich schon begraben

Und als die Ritter vor dem Tor
Da singen sie an zu singen
Die süße Magd die stand davor
Den Liebsten zu umschlingen .

Nun will ich sitzen selbst im Turm
Im Turm zu Amsterdame
Mit Ketten und mit Banden schwer
Mein Leben lang gefangen

Das Liedlein sang ein Reiter jung
Auf grüner, grüner Heide
Er weiß der Schmerzen gar genug
Dass er sein Lieb muss meiden

Volkslied am Niederrhein gehört und aufgeschrieben von Dr. F. Alfred Muth , Kaplan zu Kestert am Rhein um 1865
Mitgeteilt an W. v. Ditfurth und gedruckt in dessen Volks- u . Gesellschaftslieder im 17. u . 18. Jahrhundert 1872 Nr. 10

Das ist dieselbe Geschichte von der Beihilfe zur Befreiung des Liebsten, wie sie vor 300 Jahren in niederländischer Sprache gedruckt ist ( s. voranstehenden Text) . Es ist keine Übersetzung aus dem Niederländischen, sondern selbstständige Fassung in deutscher Sprache und jedenfalls alt. (Deutscher Liederhort I, S. 224, 63b)

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