Es hing ein Stallknecht seinen Zaum (Reiterlied)

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Es hing ein Stallknecht seinen Zaum
Gar hoch an einen Tannenbaum

Nun häng, nun hänge, mein Zäumelein
Wir beide fahren wohl über den Rhein

Wir beide fahren wohl über den Rhein
Und holen das wacker Meidelein

Ei, was soll uns das wacker Meidlein tun
Den Abend spat, den Morgen früh?

Es soll auch unser Sommertierlein sein
Und brechen die roten Röselein

Rote Rosen brechen und anders nicht
Wer weiß, was dem feinen Stallknecht am Zaum gebricht!

Was die Leute reden und das ist wahr
Wir haben uns geliebet sieben ganze Jahr.

Sieben ganze Jahr und einen Tag
Und daß mein junges Herz nimmer mag

O Tanne du bist ein edler Zweig
Du grünest Winter und die liebe Sommerzeit

Wenn alle Bäume dörre sein
So grünest du, edles Tannenbäumelein

Und wer uns scheidet, das ist der Tod
Erscheidet so manches Mündlein rot

Wer ist der uns das Liedlein sang?
Ein freier Reiter ist ers genannt.

Er singt uns das und singt uns mehr
Gott behüt allen zarten Jungfrauen ihr Ehr

Text: Verfasser unbekannt
Musik: ohne Melodie
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1301 „Reiterlied“)

„Text im Frankfurter (Ambraser Liederbuch. 1582, Nr. 121. Auch im Lieder-Büchlin 1582, Nr. 51. — Gleichlautend (bis auf Orthographie) ein fliegendes Blatt ohne Impressum und Druckort. Wahrscheinlich Valentin Newber, Nürnberg. Von zwei Liedern das zweite. Das erste beginnt: „Ich ritt mir auß kurtzwcilen, durch einen grünen Wald“ … — Melodie nicht gefunden: vielleicht: „Der Guckguck auf dem Baume saß“.“ (Böhme)

 

Liederthema:
Liederzeit: vor 1582 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

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Anmerkungen zu "Es hing ein Stallknecht seinen Zaum (Reiterlied)"

Zum Text:

  • 5,1 Sommertierlein = vermutlich soviel als Sommerbuhle — Schatz auf ein Jahr, wie Maibuhle

Böhme meint im Liederhort: „Vorstehende 9. („O Tannenbaum…“) und 10. Str. („Wenn alle Bäume dörre … „) gehören nicht hierher. “ Allerdings kommt der Tannenbaum ja schon in der ersten Strophe vor!
Böhme weiter_ „Wanderstrophe ist die 11 (“ Und wer uns scheidet…“) vergl. Wunderhorn 4, 49.“   Ist das sicher? Diese Strophe kommt auch in „Es zogen drei Reiter über den Rhein“ vor.