Eine Seefahrt die ist lustig

Eine Seefahrt die ist lustig
Eine Seefahrt, die ist schön
Denn da kann man fremde Länder
Und noch manches andre sehn.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Unser Kapitän, der Dicke,
Kaum drei Käse ist er groß,
auf der Brücke eine Schnauze,
Wie’ne Ankerklüse groß.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

In der Rechten einen Whiskey,
In der Linken einen Köm,
Und die spiegelblanke Glatze,
Das ist unser Kapitän.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

In der einen Hand die Kanne,
In der andern Hand den Twist,
Und dazu die große Schnauze,
Fertig ist der Maschinist.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und der erste Maschinist,
Ist Chinese, und kein Christ,
und der erste Offizier,
Der trägt Wäsche aus Papier.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und man hat sich dann gewaschen
Und man denkt, nun bist du rein;
Kommt so’n Bootsmannsmaat der Wache:
„Wasch dich noch einmal du Schwein!“
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

In des Bunkers tiefsten Gründen,
Zwischen Kohlen ganz versteckt,
Pennt der allerfaulste Stoker,
Bis der Obermaat ihn weckt.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

„Komm mal rauf, mein Herzensjunge,
Komm mal rauf, du altes Schwein,
Nicht mal Kohlen kannst du trimmen
Und ein Heizer willst du sein?“
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und er haut ihm vor’n Dassel,
Daß er in die Kohlen fällt
Und die heilgen zwölf Apostel
Für ’ne Räuberbande hält.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und im Heizraum bei einer Hitze
Von fast über fünfzig Grad
Muß der Stoker feste schwitzen
Und im Luftschacht sitzt der Maat.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und der Koch in der Kombüse,
Diese vollgefressene Sau,
Mit de Beene ins Gemüse,
Mit de Arme im Kakau.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und der Koch in der Kombüse,
Diese zentnerschwere Sau,
Kocht uns alle Tage Pampe,
Uschi, Uschi mit Wauwau.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Mit der Fleischbank schwer beladen
Schwankt der Seemann über Deck;
Doch das Fleisch ist voller Maden,
Läuft ihm schon von selber weg.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und die silberweißen Möwen,
Die erfüllen ihren Zweck
Und sie scheissen, scheissen, scheissen
Auf das frischgewaschne Deck.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

In der Heimat angekommen,
Fängt ein neues Leben an,
Eine Frau wird sich genommen,
Kinder bringt der Weihnachtsmann.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Text und Musik: aus älteren Vorlagen – um 1934 aufgeschrieben ?
Manche Strophen auf diese Melodie kommen auch in anderen Liedern vor, so die letzte Strophe „In der Heimat angekommen“ aus dem Lied „Reserve hat Ruh
in Liederbuch der Fallschirmjäger (1983) – ähnlich in: Der Pott (1935, 1942)

Das Lied ist auch für andere Situationen als die Seefahrt umgedichtet worden, so zB:

Eine Frau von 80 Jahren
hat noch immer keinen Mann
und sie freut sich ihres Lebens,
weil sie Fußball spielen kann.
Hollahi…..

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1935 : Zeitraum: ,
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Isa Vermehren sang 1934 „Eine Seefahrt die ist lustig“ – und 1935 kam ein Film mit diesem Titel in die Kinos: Regie und Produktion: Alwing Elling, Schauspieler: Ida Wüst, Paul Hendels, Paul Heidemann, Hilde Krüger, Erich Fiedler. Ein Astra Film der Cando. Häufig in Gebrauchs-Liederbüchern (auch schon vor 1930) und Schlager-Sammlungen (ab 1940, Komp.: Herbert Borders, Norbert Schultze); umgedichtet als Spottlied auf die Nazis (Robert Ley, Wilhelm Gustloff).