Ein Mädchen wollte Wasser hol’n
Von einem kühlen Brunnen,
La, la, la! La, la, la!
Von einem kühlen Brunnen.
Ein reicher Herr gegangen kam
Und sprach: »Du bist die Meine!«
La, la, la! La, la, la!
Und sprach: »Du bist die Meine!«

»Ach nein, mein Herr, das kann ich nicht
Muß erst die Eltern fragen.«
La, la, la! La, la, la!
»Muß erst die Eltern fragen.«
»Und wenn du sie gefraget hast,
Dann bringe mir drei Rosen
La, la, la! La, la, la!
»Dann bringe mir drei Rosen.

Die erste weiß, die zweite rot,
Die dritte violette.«
La, la, la! La, la, la!
»Die dritte violette.«
Da kam sie an ein buntes Haus,
Darinnen wohnt ein Maler.
La, la, la! La, la, la!
Darinnen wohnt ein Maler.

»Ach Maler, wenn du malen kannst,
So male mir drei Rosen.«
La, la, la! La, la, la!
»So male mir drei Rosen.
Die erste weiß, die zweite rot,
Die dritte violette.«
La, la, la! La, la, la!
»Die dritte violette.«

Der Maler aber wurde bleich
Und schrie: »Du Ungetreue!«
La, la, la! La, la, la!
Und schrie: »Du Ungetreue!«
Er zog ein blankes Messer raus
Und stach’s ihr durch das Herze.
La, la, la! La, la, la!
Und stach’s ihr durch das Herze.

Und als sie nun gestorben war,
Da blühten die drei Rosen.
La, la, la! La, la, la!
Da blühten die drei Rosen.
Die erste weiß, die zweite rot,
Die dritte violette.
La, la, la! La, la, la!
Die dritte violette.

Text: Verfasser unbekannt Das sind die zersungenen Reste einer alten Ballade, die schon 1530 gesungen und dann zu einem Kinder- und Volkslied wurde. Ihr Inhalt ist aus dem enterotisierten Fragment nicht mehr zu erkennen. In früheren Fassungen geht das Mädchen zum Brunnen in »einem schneeweißen Hemdchen, durch das die Sonne schien«. Ein stolzer Reiter begegnet ihr und fragt:

»Wollt Ihr dies Jahr mein Schlafbuhl‘ sein,
So ziehet mit mir heime.«
»Und Euer Schlafbuhl‘ bin ich nicht
Ihr bringt mir denn drei Rosen,
Die in der Zeit gewachsen sein
Wohl zwischen Weihnacht und Ostern.«
Er ritt wohl über Berg und Tal.
Er konnt‘ ihr keine finden.

Aber da kommt der Reiter zu einem Maler und hat einen Einfall:

»0 malet mir drei Rosen,
Die eine weiß, die andere rot,
Die dritte wie Violen.«

Und die gemalten Rosen bringt er dem Mädchen. Doch die beginnt zu weinen:

»Ach Herr, ich hab‘ im Scherz gered’t,
Ich meint‘, Ihr fändet keine.«
»Hast du es auch im Scherz gered’t,
ganz scherzlich woll’n wir’s wagen.
So bist du mein und ich bin dein,
Und scherz’n wir beide zusammen.«

in Traurig aber wahr (1931)

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Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
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