
„Ja ja ja ach ja , ´s ist traurig aber wahr“ , Ergreifende Balladen und tragische Moritaten. Drehorgellieder und Gassenhauer, herausgegeben von R. A. Stemmle , Gebrüder Weiss Verlag in Berlin Schöneberg. Ursprünglich 1931 herausgegeben und ergänzt 1938. Motto vorweg:
»Lieder, die besten, verträum ich.
Die bessern zerreiben in Bleistift.
Wozu nützet der Rest, der sich der Feder fügt?«
Achim von Arnim an Clemens Brentano, Weihnachten 1803
Im Vorwort heisst es: „»Findelkinder der Musen« sind diese zarten Romanzen, hochtragischen Moritaten, ergreifenden Bänkelgesänge und empfindsamen Drehorgellieder, die hier aufgelesen, gesam=melt und ergänzt wurden aus den volkstümlichen Lieddichtungen des Barocks, des Klassizismus, der Frühromantik, des Biedermeiers und aus den frechen Gassenhauern um die Jahrhundertwende.
»Ein poetischer Blumenstrauß«. Der Titel dieses Almanachs im Goldschnitt aus jener Zeit könnte auch über diesem Büchlein stehen, obwohl es mehr einem Herbarium gleicht. Manche der »Blätter und Blüten« scheinen uns vertrocknet, trotz der reichlichen Tränen, die auf sie fielen. Ihr letzter Drehorgelton ist mitsamt seinem Echo, das durch die verlassenen Räume eines Panoptikums hallte, verklungen.
Trotzdem leben diese oft verachteten Lieder neben den echten Volksliedern mit einer bewunderswerten Zähigkeit weiter und blühen ab und an wieder auf, wenn sie irgend. wo — trotz Schallplatten und Radio — in Plättstuben, Abwaschküchen, Mädchenkammern, beim Rübenverziehen auf den Feldern oder am Feierabend um den Dorfbrunnen erklingen. Die Liedtexte wandern noch heute von Ort zu Ort, von Mund zu Mund, und ihre rührseligen Melodien tauchen immer wieder einmal in einer Spieldose oder auf einem alten, asthmatischen Leierkasten auf.
Wir schnuppern neugierig den blassen Lavendelduft, der diesen gereimten Gebilden entströmt, amüsieren uns über die Naivität der Schilderung in altfränkischen Phrasen, und sind dann doch manchmal von ihnen ergriffen, wie sie früher ergriffen haben; denn auch hinter der verunglücktesten Ausdrucksweise dieser »Kellerkinder der Lyrik« stehen Gefühl und Empfinden.“
R. A. Stemmle
- Lieschen war das schönste Mädchen (Traurig aber wahr)
- Lenchen ging im Wald spazieren (Traurig aber wahr)
- Groß Jammer und auch Traurigkeit (Schwarze Fahnen sie noch han)
- Ich bin kein Freund von Traurigkeit (Kinderspiel)
- Wlasta (Valaska) . Ende des Matriarchats in Böhmen
- Das Roß des Horymirz (Gold und Silber gegen Brot)
- Man sagt von starken Helden (Heinrich der Löwe)
- Graf Walther und Helgunda (Krakau, Wiślica vor 1253)
- Nun laube Lindlein laube
- Mein Gemüt ist mir verwirret
- Wie komm ich denn durch die Tür herein?
- Kaum zählt ein Mädchen sechzehn Jahre (Unruhige Mädchen)
- Eine Jungfrau ward erzogen (Isabell)
- Raritäte sein ßu sehn schöne Raritäte!
- Es freit ein wilder Wassermann
- In einem Städtchen in einem stillen Tale (Räuberbraut)
- Märchen vom Machandelboom (Mahandel Bohm)
- Was in Ungarn zu Grosswardein
- Herz mis Herz warum so trurig
- Der süße Wilhelm saß auf grüner Au
- Eduard und Kunigunde
- Höret zu Ihr deutsche Brüder (Auswanderung Brasilien)
- Vorwort: Der Kinder Lustfeld (1827)
- Einst ging ich am Ufer der Donau entlang (Donaulaube)
- Es zeigt die Träne in des Menschen Auge (Lob der Träne)
- Hört zu ihr Weideleut (Erotisches Jägerlied)
- In des Gartens dunkler Laube
- Nun alle herbei (Paukenschläger)
- Aus dem Tagebuch des Varnhagen von Ense (1844)
- Gott du schütz unsere Hoheit hier
- Zerdrück die Träne nicht in deinem Auge
- Sollte einem das Herz nicht bluten (Rabenmutter)
- Mann du sollst nach Hause kommen (Im Wirtshaus)
- Mit schwachen Armen bleichen Wangen (Das Bergmannskind)
- Mutter ach Mutter es hungert mich
- Sohn hier hast du Rippenspeer
- Nur noch einmal in meinem ganzen Leben (Elternliebe)
- Morgen marschieren wir zu den reichen Bauern ins Quartier
- Taktwechsel oder 5/4-Takt?
- Vorwort: Kasseler Kinderliedchen
- Heinrich hör den Schottschen klingen (Hamburger Tanzbodenlied)
- Ein Mädchen wollte Wasser holn
- Im grünen Wald dort wo das Rehlein springt
- Die Lampe brennt so trübe (Das einsame Mädchen)
- Ich bin meiner Lotte gut
- Wenn deine Tage ohne Glück ersterben
- In Chinesien in Chinesien (Der große Fürst von Tiabet)
- Was schleicht dort im nächtlichen Walde (Wilddieb)
- Ich will euch mein Schicksal erzählen (1903)
- Wie hab ich oft (Der Traum des Gefangenen)
- Ein Jüngling von der Wanderschaft daher
- Bedeutung des Spiels
- Das Band zerrissen und du bist frei
- Mitteilung über das niederdeutsche Volkslied „Burlala“ (=Peterlein)
- Als der Weltkrieg ward verkündet
- Kriegslieder: Das Lied als Schwert – 1916 –
- Die Macht des deutschen Liedes im gegenwärtigen Kriege (1916)
- Geschichtliche Entwicklung der Heimathymnen
- O hört die Schauergeschichte (Das zerstörte Liebespaar)
- Kommersieren
- Ja am Alex steht ein festes Haus
- Das Männlein mit dem Wunderspiegel
- Brüderchen und Schwesterchen
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