Ein gutes Bäumchen möcht ich sein
möcht frühe schon dein Herz erfreun
dein Herz das mich so oft erfreut
mit seiner süßen Freundlichkeit

Zwar bin ich noch gar schwach und klein
Allein du gibst ja das Gedeihn
dem kleinsten Bäumchen auf der Flur
Du Herr und Schöpfer der Natur

So zier auch mich mit deinem Bild
dem Schmuck, der mehr als alles gilt
des Geistes Blüten sind so schön
drum wünsch ich sie an mir zu sehn

Ein Kind mit Gottes Geist erfüllt
ist freundlich, ruhig, sanft und mild
Im Leiden still, gleich jenem Lamm
geschlachtet an des Kreuzes Stamm

Der Eltern Ruf vernimmt es schnell
und schnell vollzieht es den Befehl
des Eigenwillens schwere Plag
vermindert sich von Tag zu Tag

Des Herzens Wohnung hält es rein
und wenn das Böse will hinein
So spricht es mit Entschlossenheit
das Herz bleibt ewig Gott geweiht

So zieht es denn mit frohem Sinn
im Lebensfrühling still dahin
sein Führer auf der Lebensbahn
der führt es sicher himmelan

Text: Chr. H. Zeller (?) – schon perfide, der „Eigenwille“ des Kindes ist eine „schwere Plage“, es gehorcht schnell dem Befehl (der Eltern) und leidet still wie das Lamm „geschlachtet an des Kreuzes Stamm“ – übel!
Musik: auf die Melodie von Vom Himmel hoch da komm ich her
in Kinderklänge (1921)

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