Drei Winter, vier Sommer
drei Äpfel am Baum
Jetzt komm ich zu mei´m Schatz
aus dem Arbeitshaus heim
Vom Spinnrad, vom Spinnrad
vom Spinnrad, trira
vom Spinnrad, vom Spinnrad
vom Spinnrad, halt´s an

Jetzt hat mich mein Vater ins Arbeitshaus gegeben
das wegen meinem lustigen und liederlichen Leben
Zum Spinnrad…

Drunten im Arbeitshaus im extra Zimmer
da tun die schönen Mädchen die Baumwolle spinnen

Die Göttinger Mädchen, die sind auch so rar
sie betteln das Brot und krausen das Haar

Ein Kreuzer, ein Kreuzer, ist um und um rund
Mein Schatz sitzt drunten, spinnt anderthalb Pfund

Spinnen brav Baumwoll und spinnen brav Seide
du kannst noch drei Jahre im Arbeitshaus bleiben

Drei Jahre im Arbeitshaus und achtzehn Jahre alt
jetzt bitt‘ ich Herr Verwalter, entlassen Sie mich bald !

Text: Verfasser unbekannt, DVA Blatt 5491
Musik: Hans-Jörg Mauksch (Gruppe Lilienthal)
nach: Das kleine dicke Liederbuch , S. 531

Die Autoren schreiben: Während des 18. Jahrhunderts wurden in vielen deutschen Städten Arbeits – und Zuchthäuser eingerichtet. Darin sollten vagabundierende, verarmte Personen, landlos gewordene Bauern, Bettler und Waisenkinder zu einer „fleißigen und arbeitssamen Lebensweise“ erzogen werden. Im Göttingen wurde um 1730 ein Arbeitshaus bei der damaligen St. Crucis-Kirche gegründet, wo junge Männer und Frauen Kammwolle für ein paar Unternehmer herstellen mußten.

 

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Liederzeit: vor 1730 : Zeitraum:
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