Dobsche Dobsche tralala
Violinka Draht kaputt
Violinka Draht kaputt
spielt sich abber noch ganz gut

Dobsche Dobsche tralala
Violinka Draht kaputt
Chat sich Pfärd vier Bainen
an jeddem Ecken ainen

Is sich Schwain ain schönes Tier
chat sich Schwanz wie Korkenziehr

Chat sich Antek Floh am Bein
cholt sich gleich ein Waffenschein

Macht sich Antek Bratkartoffel
rührt sich um mit Cholzpantoffäl

Kocht sich Antek Pflaumenmus
chat kein Löffel – rührt mit Fuß

Junger Mann aus Polän
auf Grube geht sich Kohlän

Is sich Antek flaissig
verdient sich drei Mark draissig

Bindt sich Antek Strick um Laib
daß sich Dreck zusammen blaib

Kommt sich Auto angekrochen
fährt sich Antek ibbä Knochen

Is sich Antek Kriepel
väfluchtä Auto-Rüpel

Kommt sich Antek auf Station
fort sich fährt sich ab Zug schon

Denkt sich Antek: Is egal
fährt sich auch per Wartesaal

Text und Musik: Verfasser unbekannt ? aus Oberschlesien  ? –

Derbes Spottlied auf die polnischen Arbeiter (vor allem im Bergbau, Ruhrgebiet?). Diese werden hier als „Dreckig“ und „Arbeitsscheu“ und durch die Sprache entmenschlicht.  Das Lied könnte aber auch vor 1933 bereits gesungen worden sein

in Die weiße Trommel (1934) —

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Das Lied mit der Violine, bei der der Draht gerissen ist („Violine Draht kaputt“) hat natürlich die Armut vieler Arbeiter-Musiker als Hintergrund. In Verbindung mit den eingewanderten polnischen Arbeitern im Ruhrgebiet wurde es zum viel gesungenen Kinderlied. Die Bedeutung von „dobsche, dobsche, dralala“ ist heute im Ruhrgebiet: „Gut, klasse, astrein“, das polnische Wort: „dobrze“ bedeutet „gut, richtig“ auch „hübsch“.