Deutsch Volk ergreif die Waffen

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Deutsch Volk, ergreif die Waffen
Der Hecker zieht in Krieg!
Der Freiheit Weg zu bahnen
Eilt unter seine Fahnen
Der Hecker führt zum Sieg!

Er hat fürs Volk gestritten
Und ist ihm heut noch treu!
Er kämpft mit Schwert und Rede
Drum auf zur heil’gen Fehde
Der Hecker macht uns frei!

Zu pfänden und zu schänden
Das ist der Fürsten Art
eilt hin, ihr deutschen Bürger
Wo sich, zum Fall der Würger
Das Volk um Hecker schart!

Schon rufen unsre Fürsten
Den finstern Russen an:
0 Männer, zagt nicht weiter
Mit Hecker zieht, ihr Streiter
Sonst ist’s um uns getan!

Die Kerker und die Ketten
Sind schon für uns bestellt
Was heilig uns und teuer
Ist hin, wenn Heckers Feuer
Und Schwert den Feind nicht fällt!

So sei’s! Ins Feld mit Hecker
Wir schmieden unser Glück;
Kommt Männer, kommt ihr Jungen
Bald haben wir errungen
Die deutsche Republik!

Die Republik soll leben!
So sei das Feldgeschrei.
Der Hecker zieht vom Leder
Ihr Kinder auf und Väter
Ein Schlag – und wir sind frei!

Text: vermutlich Karl Heinrich Schnauffer – 1848
Musik: „Ich hatt einen Kameraden
in Neue Lieder für das teutsche Volk (1848)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1848 : Zeitraum:
Schlagwort:
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Ich hatt einen Kameraden

„Ich hatt einen Kameraden“ ist ein Soldatenlied, das seit den Befreiungskriegen gegen Frankreich 1813-1815 viel gesungen und nachgedichtet wurde. Im deutsch-französischen Krieg 1870/71, im Ersten Weltkrieg (1914-1918)  und in der deutschen Wehrmacht während der NS-Zeit wurde es – auch als Propagandalied – in vielen Liederbüchern gedruckt und auch auf Liedpostkarten verbreitet.

Der Text stammt von Ludwig Uhland, der Original-Titel von 1809 lautet: „Der gute Kamerad“. Die Melodie, die Silcher für dieses Lied über die „Treue eines Soldaten“ wählte, ist ein von ihm umgemodeltes Volkslied im 3/4-Takt über die „Untreue eines Soldaten“, der ein junges Mädchen sitzen lässt, nachdem er bekam, was er wollte: „Ein schwarzbraunes Mädchen hatt´ ein´n Feldjäger lieb„.

Beim Marschieren wurden von den Soldaten nicht selten andere Lieder angehängt, vermutlich aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/1871 stammt dieser Zusatz:

„Die Artillerie rückt vor /  die Infanterie gibt Salven ab /
das ganze Jägerkorps /  rückt aus mit Sack und Pack /
Kavallerie muß attackieren / die Franzosen müssen retirieren /
die Franzosen müssen sehen / daß wir Deutsche Sieger sind.“

Das Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der fünften Klasse vorgeschrieben und war neben vielen ähnlichen Liedern Teil der Kriegserziehung im Kaiserreich. Seit dem 1.Weltkrieg war es Bestandteil des militärischen “Abschiedszeremoniells”, eine Tradition, die auch die Bundeswehr übernommen hat.

Im ersten Weltkrieg wurde nach „Ich hatt einen Kameraden“ beim Marschieren nach jeder Strophe angehängt: „“Gloria, Gloria, Gloria Viktoria / mit Herz und Hand für´s Vaterland, für´s Vaterland / Die Vöglein im Walde, die sangen so wunder wunderschön / In der Heimat, in der Heimat, da gibt´s ein Wiedersehn” – oder mir diesem Refrain: „Wer weiß, ob wir uns wiedersehn am kühlen Strand der Spree“