Der König zog wohl über den Rhein (Wiedergefundene Tochter)

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Der König zog wohl über den Rhein (Wiedergefundene Tochter)

Der König zog wohl über den Rhein zur Maienzeit
Er dacht an´s kleine Töchterlein
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Der König ritt vor eine Thür zur Maienzeit
Der junge Wirth der trat herfür
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Herr Wirth geb du mir Wein und Brot zur Maienzeit
Von Hunger leid ich große Noth
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Der Wirth sandte sein Töchterlein zur Maienzeit
Das bracht dem König Fisch und Wein
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Den Fisch konnt keiner kochen zur Maienzeit
So gut wie meine Tochter
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Sie ist davon gezogen zur Maienzeit
Mit einem Schreiber geflohen
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Der Wirth und die Wirthin fielen aufs Knie zur Maienzeit
Um Gnad und Verzeihung baten sie
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Du wollst uns Vater vergeben zur Maienzeit
Wir verdienen nicht zu leben
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Ging ich um die Welt barfüßig zur Maienzeit
So könnt ich es nicht büßen
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Der König sprach was habt ihr gethan
zur Maienzeit
Ich habe getrauert so manches Jahr
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Der König sprach solch edle Jagd
zur Maienzeit
Dran hat ich nimmermehr gedacht
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Der König zog wohl über den Rhein
zur Maienzeit
Mit dem Schreiber und mit dem Töchterlein
Zur Maienzeit das Herz erfreut
von dannen das Winterleid

Text und Musik: Verfasser unbekannt, durch Zuccalmaglio zumindest verändert – Die Wiedergefundene Tochter (Eginhard und Emma)
In Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen (1841 , Band II)

„Zur Odenwaldsage Mitgeteilt von W v Zuccalmaglio im II Bd von Kretzschmers Volksliedern Nr 12 mit der Bemerkung „Noch gesungen am Niederrhein“. Nach einer Handschriftlichen Notiz in Arnold’s Nachlaß will der Herausgeber das Lied 1827 aus Wermelskirchen durch Dr Leverfuß erhalten haben. Wahrscheinlich ist es aber überarbeitet und der doppelte Refrain vermutlich von Zuccalmaglio zugefügt. (Böhme, in Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)

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Liederzeit: vor 1841 : Zeitraum:
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