Bald soll an deinem Strand, o Rhein
Kein Deutscher mehr ein Sklave sein
Rings um dich werden schön und grün
Der Freiheit Saaten herrlich blüh´n
Drum wollen wir dir Lieder weih´n
Drum hurrah hoch, du deutscher Rhein
Am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein
Soll alles Freund und Bruder sein

Der Franke will am deutschen Rhein
Der Russe Herr in Polen sein
Ei, fegt doch erst zum eignen Haus
Den alten Sauerteig hinaus
Dann kommt zu uns am deutschen Rhein
Wir wollen Freund und Bruder sein
Am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein
Soll alles Freund und Bruder sein

Wenn einst an unserm deutschen Rhein
Der Gleichheit alle ernst sich weih´n
Wenn jeder hat, was ihm gebricht
Dann gibt es Herrn und Knechte nicht
Denn fühlt sich glücklich groß und klein
Dann hurrah hoch, du deutscher Rhein
Am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein
Soll alles Freund und Bruder sein

Und so, wie einst am deutschen Rhein
So soll´s in allen Ländern sein.
Der Müßiggänger sei verbannt
Vom Rhein und fernsten Meeresstrand
Dann wird kein Fremder Herr am Rhein
Kein Rheinbewohner Sklave sein
Am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein
Soll alles Freund und Bruder sein

Einst wird auf seinen Rebenhöh´n
Man unser stolzes Banner seh´n
Der Menschheit Banner soll es sein
Das sich erhebt am deutschen Rhein!
Dann stimmen alle Völker ein:
Wir machen´s auch, wie die am Rhein
Am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein
Soll alles Freund und Bruder sein

Text: Wilhelm Weitling alias Freimann – 1841
Musik: auf die Melodie des sächsischen Volksliedes –
in Volks-Klänge (Paris , 1841)