Auf Trauern folgt groß Freud

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Auf Trauern folgt groß Freud

Auf Trauern folgt groß Freud
das tröst‘ mich alle Zeit
Weiß mir ein wackres Mädelein
so schön als wie ein Röselein
das mir, das mir, das mir mein Herz erfreut.

Sie hat ein schwarzbrauns Haar
Zwei Äuglein die sind klar
Sie hat mit ihrem Rosenmund
Aus lauter Lieb mein Herz verwundt
Hat sie, hat sie, hat sie mein Herz verwundt

Ein Brieflein schrieb sie mir
Ich soll treu bleiben ihr
Drauf schick ich ihr ein Sträußelein
Von Rosmarin und Nägelein
Sie soll mein eigen sein!

Mein eigen soll sie sein
Kein’m Andern mehr als mein
So leben wir in Fried und Freud
Bis uns der Tod von einander scheidt
Ade, ade, ade, mein Schatz, leb wohl

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 558b „Mein eigen soll sie sein“)

Vielfach mündlich aus dem Nassauischen (Lahngegend) und im Taunus um 1880.
Sehr ähnlich Scherer, Jungbrunnen, Nr. 57, aus dem Würtembergischen.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1860 : Zeitraum:
Orte: ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Abweichungen im Text

Abweichende Lesarten:

  • 1, 1 folget Freud.
  • 1, 2 ich lieb mein Schatz allzeit.
  • 1, 3 Weiß mir ein schönes Schätzelein.
  • 1, 5 die mir.
  • 2, 1 Sie hat ein goldgelbs (blondes, rotgelb) Haar
  • 2, 3 Ihr hübscher Mund, ihr roter Mund hat mir mein Herz im Leib verwundt, es brennt wie Feuer gar (Scherer)
  • 3, 1 Sie woll treu bleiben mir
  • 4, 5 Ade, ade, ade, feins Schätzelein!

Hübsch ist die Fassung aus der Bavaria III, S. 997, von einem Bauernburschen im Wirtshaus zu Merkendorf 1860 vorgesungen:

Auf Trauern folgt bald Freud
Das tröst uns allezeit
Weiß mir ein schönes Mägdelein
Mit zwei schwarzbraunen Äugelein
Die mir mein Herz erfreut

Schönes Mützlein hat sie an
Das steht ihr gar gut an
Ihr Brüstelein die sein geschnürt
Ihr Röckelein fein gezieret
Und alsdann — wie schauts mich an!

Schöne Schleicherlein* hat sie an
Die stehn ihr gar gut an
Geht sie des Morgens über die Gassen,
Schau ich ihr nach und kanns nicht lassen
Dieweil sie mir’s hat angetan.

* Schleicherlein — Schuhe ohne Hacken