Pantoffel-Brautwerbung- Es chunnt en Her mit eim Pantoffel

Spielanleitung: Die Kinder teilen sich in zwei gegeneinandergestellte Reihen und marschieren nach dem Takt der ersten Verse gegeneinander. Wenn ihre beiderseitigen Führer, welche den Freiersmann und den Schwiegervater vorstellen, je eine Verszeile gesprochen haben, singt der Chor dreimal „ade!“ und rückt entweder drei Schritte vor zu oder geht drei zurück.

Nach „Es sötten alli z´sämme cho“  bieten sich hierauf die beiden Führer, ebenso die zwei untersten Kinder der Reihen die Hand, schließen einen Kreis, fangen an zu tanzen und rufen dabei der Reihe nach (mit Namensaufruf) zur Braut aus. “ Guete Tag, guete Tag Frau Ite“ Dann wiederholt sich der Reim mit der Änderung: “ Es chuent en Hex mit 2, 3, etc… Pantoffel“.

Es folgen die Schlußverse „Me chömet uße Schwobeland“. Bei den letzten Worten (nach „het der Chatz de Schwanz uszert“), die sich auf den Hochzeitszopf, Spinnrocken und Kunkelstock des auszusteuernden Mädchens beziehen, muß sich dasjenige, dessen Name nach dem Worte „Strauwisch“ genannt wird, in den Kreis stellen und rückwärts ringsum tanzen.

I: Es chunnt en Her mit eim Pantoffel
Chor: ade, ade, ade
II: Was soll der Herr mit eim Pantoffel
Chor: ade, ade, ade

I: Der Vatter sött ganz z`hus cho
Chor: ade, ade, ade
II: Was sött der Vatter z´Hus to?
Chor: ade, ade, ade
I: Er sött e chlisligs Briefli schriebe
Chor: ade, ade, ade
II: Was sött i selle Briefli stoh
Chor: ade, ade, ade
I: Es sötten alli z´sämme cho

Guete Tag, guete Tag
gute Tag Frau Ite
Es chuent en Hex mit 2 (3, 4, etc…) Pantoffel
Chor: ade, ade, ade

Me chömet uße Schwobeland
Mer möchtet gern is Schwizerland
Zue der Hochzig biete
Grüß Euch, Gott, Frau Zipperinne
sind die Chindli alle dinne?
„Alle bis uf eis“

Der Zupfen (Zipfel) ist ´bunde
Der Stecken ist g´schunde
Der Strauwisch (Strohwisch) hed sich umeg´kehrt
het der Chatz de Schwanz uszert

aus der Schweiz , bei Rochholz 379 /380. Der Text ist bei Rochholz zerrüttet er hat zwei nicht zusammengehörende Anfänge, davon ich einen hier wegließ und ihn unter Nr 283 anmerkte – nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897). Böhme meinte diese vier Zeilen:

„Es kommt ein Herr geritten
von alten Adams Sitten
er bitt´ ums jüngste Töchterlein
laß es dich nicht gerauwen sein“


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Dieses Spiel wurde „am Valentinstage , also an dem Tage aufgeführt, wo das Vielliebchen ( die Braut auf ein Jahr ) erwählt, oder – was dasselbe ist – die sonderbare Sitte der Mädchenausrufung ( Mailehen ) stattfand, ein halbrechtlicher Brauch , der schon zur Ritterzeit (als Knappenehe und Sommerbuhlen) gekannt war und bei den Bauern seit Anfang des 14. Jahrhunderts im Ring von Wittenweiler mit dem dazugehörigen Lied nachweisbar ist.“ (Über das Mönch- und Nonnenspiel, Böhme, 1897)

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