Es kam ein Herr aus Senevi (Brautwerbung)

Es kam ein Herr aus Senevi
salwi salwi donawi

Was will der Herr aus Senewi?
salwi salwi donawi

Ist der Vater wohl zu Haus?
salwi salwi donawi

Was soll der Vater denn zu Haus?
salwi salwi donawi

Ich möcht gern ein Brieflein schreiben
salwi salwi donawi

Und was soll in dem Brieflein stehen
salwi salwi donawi

Dass N. N. die Braut soll sein
salwi salwi donawi

Und wer soll denn der Bräutigam sein?
salwi salwi donawi

Und das soll X. Y. sein
salwi salwi donawi

Schenket ein
ein Glas Wein
morgen soll die Hochzeit sein

Spielanleitung: Vor dem Beginn des Spieles wird geheim abgemacht, wer Braut und Bräutigam sein soll. Dann stellen sich die Kinder in einer Reihe auf, eins davor. Dieses singt die erste Strophe allein, indem es dabei auf die Reihe zugeht und sich bei dem Refrain „salwi salwi donawi“ wieder zurückwendet. Genauso singen die übrigen, sich an den Händen fassend, die zweite Strophe. So wechseln beide Seiten fortgesetzt miteinander ab. Nachdem bei der siebenten und bei der neunten Strophe Braut und Bräutigam auf die Seite des Herrn von Senevi getreten sind, hüpfen am Schluß alle drei im Kreise vor der Reihe herum, während die übrigen nach dem Takt in die Hände klatschen. Bei der Wiederholung heißt es: Es kamen drei Herren aus Senevi usw….

in Ringel Rangel Rosen (1913)


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Dieses Spiel wurde „am Valentinstage , also an dem Tage aufgeführt, wo das Vielliebchen ( die Braut auf ein Jahr ) erwählt, oder – was dasselbe ist – die sonderbare Sitte der Mädchenausrufung ( Mailehen ) stattfand, ein halbrechtlicher Brauch , der schon zur Ritterzeit (als Knappenehe und Sommerbuhlen) gekannt war und bei den Bauern seit Anfang des 14. Jahrhunderts im Ring von Wittenweiler mit dem dazugehörigen Lied nachweisbar ist.“ (Über das Mönch- und Nonnenspiel, Böhme, 1897)

Spiele, in denen die Kinder sich in Reihen oder Ketten bewegen. Alte Spiele, wie sie die Kinder früher auf der Straße, in der Schule oder im Kindergarten gespielt haben

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