Ringel Rangel Rosen , Spiel- und Ansingelieder für Haus, Kindergarten und Schule , herausgegeben von Fritz Jöde , erschien erstmals 1913 . Eine weitere Ausgabe erschien 1927 und dann nach 1949. Georg Kallmeyer Verlag ( später Möseler Verlag in Wolfenbüttel ) . Fritz Jöde schreibt im Nachwort:
„Meine Sammlung „Ringel Rangel Rosen“ ist von ihrem ersten Erscheinen bis zu der hier vorliegenden Ausgabe einen langen Weg gegangen; einen Weg, in dem sich auch irgendwie das Schicksal unseres Volkes wiederspiegelt. Als sie 1913 mit Unterstützung der damaligen „Lehrervereinigung zur Pflege der künstlerischen Bildung in Hamburg“ zum erstenmal herauskam, war sie eine mehr lokale, weil das ganze in ihr veröffentlichte Liedgut von mir vorwiegend in meiner engeren Heimat Hamburg und darüber hinaus nur in Schleswig-Holstein nach mündlicher Überlieferung gesammelt worden war.
Dann hatte mich meine Arbeit immer weiter darüber hinaus und zur Anknüpfung von Verbindungen mit allen Stämmen deutscher Zunge geführt, so daß auch der Raum meiner eigenen Sammeltätigkeit ein immer größerer wurde. Das hatte — auch angesichts der neuen Lage nach dem teilweisen Zusammenbruch unseres Volkes im ersten Weltkrieg — zur Folge, daß mehr und mehr der Plan reifte, sie einmal über ihr ursprüngliches Sammelgebiet hinaus für das gesamte deutsche Sprachgebiet aufzubauen.
Verwirklicht wurde er aber erst, als ein weiterer Anstoß dazu erfolgte, der in den Bestrebungen jener Jahre zur Hebung der Musik in den Kindergärten bestand, der sich ein Teilgebiet meiner Arbeit immer mehr zuwandte. So wurde dann 1927 aus der früheren Sammlung von Hamburger und Schleswig-Holsteiner Singspielen und Abzählreimen eine Kinderliedersammlung, in der ganz Deutschland vertreten war, und die über die Spiellieder im engeren Sinne hinaus auch alle übrigen Gebiete des Volkskinderliedes, nämlich alles, was zu den Spielliedern im weiteren Sinne gehört, berücksichtigte.
Sie brachte also neben nach ihrem Inhalt und ihrer Formenwelt geordneten Singspielen neu eine Auswahl aus dem großen Gebiet des Ansingeliedes, in dem die Kinder das Jahr und den Tag und alles, was sie darin beschäftigt, ansingen, dazu auch die schönsten der Lieder, mit denen die Mütter ihre kleinen Kinder zuerst ansingen, die also aus dem Umkreis des Kinderliedes keineswegs weggedacht werden können und sollen, nämlich eine Gruppe von Kose- und Wiegenliedern.
Wenn nun 1949 — nach dem völligen Zusammenbruch unseres Volkes im zweiten Weltkrieg — diese Sammlung zum drittenmal in einer Gestalt erscheint, um abermals beim Aufbau mitzuhelfen, so ist unsere Lage wiederum eine andere. Durfte sich die Ausgabe von 1913 damit begnügen, im kleinen Rahmen eines einzelnen deutschen Stammes Volkskinderliedergut bereitzustellen, so mußte die Ausgabe von 1927 allein schon aus der damaligen Zeitlage heraus den Blick auf unser Volk im ganzen richten. Heute aber, wo alle deutschen Stämme wie noch nie in der Geschichte durcheinandergeworfen wurden und nun vor der völlig neuen Aufgabe stehen, miteinander ein neues Ganzes zu werden, geht es entscheidend darum, daß wir uns überall auch im Kinderliede über unser eigenes Gut im engsten heimatlichen Raum hinaus das beste Gut der anderen deutschen Stämme ersingen, damit es wie jenes unser Eigen werde und wir den inneren Zusammenhalt nun auch im gemeinsamen Gut finden.
War die erste Ausgabe allein aus der Freude am Singen der Kinder selbst entstanden, so fand sich die zweite Ausgabe einem vielerorts noch gebräuchlichen kindertümmelnden Liede Erwachsener gegenüber, dem sie das volkliche Liedgut der Kinder ganz bewußt gegenüber stellte, um mit ihm die weitere Verbreitung jenes im Grunde unkindlichen und ungesunden Kinderliedes verhindern zu helfen. Inzwischen ist nun jenes unechte und innerlich unwahre Lied des früheren Kindergartens zum großen Teil verschwunden, und an seiner Stelle ist ein neues Kinderlied entstanden, das textlich vom Kinderreim ausgeht, musikalisch aber von heutigen Komponisten geschaffen worden ist. Diesen neuen, erfreulichen Zusammenhang aber galt es in der jetzigen Ausgabe zum Ausdruck zu bringen. Infolgedessen enthält diese nun neben dem alten Volkskinderliedergut eine größere Anzahl neuer Lieder, die mit ihm auf gleichem Boden gewachsen sind und also im Singen mit ihm eines werden können. „
- Ringel Rangel Rosen im Archiv:
- Adam hatte sieben Söhne
- Alle meine Entchen
- Als ich auf ein Berglein ging
- Amor ging und wollte sich erquicken
- April April
- Auf dem Berge Sinai
- Bin ne kleine Schnecke
- Blauer Fingerhut macht die ganze Erde gut
- Blinde Koh ick leid di
- Christkind komm in unser Haus
- Da oben auf dem Kirchhof (Schatz verloren)
- Dass Pfingsten ist uns kommen
- Den Kranz wolln wir binden
- Der Fuchs geht rum
- Der Kirschbaum hat sein Laub verloren
- Der Sandmann ist da
- Der Zaun der wird geflochten
- Die Pfingstbraut ist ausgegangen
- Die Seidenschnur geht um das Haus (Neujahr)
- Die Tiroler sind lustig (Kinderlied)
- Die Vögel wollten Hochzeit halten
- Dornröschen war ein schönes Kind (Spielanleitung)
- Dreimal um den Kessel
- Ei Ei Herr Papageno
- Ei kleiner Kobold komm und tanz mit mir
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