Liederlexikon: Kallmeyer Verlag

| 1916

Der Georg Kallmeyer Verlag in Wolfenbüttel ging 1916 aus dem Verlag „Julius Zwissler (L. Holle’s Nachfolger)“ hervor, der seit 1881 zahlreiche Werke zur Geschichte und Kunstgeschichte des Herzogtums und der Stadt Braunschweig verlegte. Am 1. Januar 1913 wurde Georg Kallmeyer (1875-1945) gleichberechtigter Teilhaber von Zwissler. Kallmeyer war damals Verleger des gelben Bundesblattes »Der Wandervogel« und gab auch Bücher des Wandervogel heraus. 1916 wurde er Alleininhaber des Zwissler-Verlages und entwickelte von da an einen Musikverlag, der sich insbesondere der Musikliteratur der Jugendbewegung annahm und ab 1925 nur noch Kallmeyer-Verlag hieß.

Entscheidend wurde die Zusammenarbeit mit Fritz Jöde, Friedrich Blume, Georg Götsch, Hilmar Höckner, Adolf Hoffmann, Eckehardt Pfannenstiel und Hermann Reichenbach. Fritz Jöde wurde Herausgeber der Zeitschrift „Die Laute“, später „Die Musikantengilde“, die zu einem wichtigen Organ der Jugendmusikbewegung wurde. Jöde veröffentlichte zahlreiche Sammlungen, die in ihrer überarbeiteter Fassung auch heute noch Gültigkeit haben, wie „Der Kanon“, „Der Musikant“ oder „Alte Madrigale“. Dagobert Bruger veröffentlichte die erste kritische Ausgabe der Lautenkompositionen Bachs und eine umfangreiche Lautenschule. Friedrich Blume begründete die Reihe „Das Chorwerk«“ Adolf Hoffmann die Reihe für Schul- und Kammerorchester „Deutsche Instrumentalmusik für Fest und Feier“ (später »Corona«).
Nach dem Tod Georg Kallmeyers wurde 1945 Karl-Heinz Möseler (1912-1984) der Verlagsleiter, der 1947 den Verlag mit Genehmigung der zuständigen Militärbehörde übernehmen konnte. Ab 1950 hieß der Verlag dann Möseler-Verlag. (Quelle)