Der Wilde Mann

Der Wilde Mann ist der norddeutsche Name für das Spiel vom Schwarzen Mann (Wer hat Angst vorm schwarzen Mann). Ein Spielplatz in Rechtecksform wird abgesteckt entweder durch Einritzen mit einer Pfahlspitze in die Erde oder durch Aufstellung von Malen. Der Wilde Mann wird ausgezählt und begibt sich in den abgesteckten Raum.

Während nun die übrigen Mitspieler in der Richtung der kurzen Seite des Rechtecks durch die Behausung des wilden Mannes durchsausen, sucht er, der nicht über die Grenze hinausdarf, sie durchlaufend zu erhaschen. Wer gefangen wird, ist Gehilfe des wilden Mannes. Sind alle Mitspieler eingefangen, so ist das Spiel zu Ende. Soll es wieder losgehen, so wird der zuletzt eingefangene Knabe zum Wilden Mann.

Dieses Spiel wird zumeist auf Fußwegen der Straßen vorgenommen, der wilde Mann darf niemand über den Weg an die Hauswand gelangen lassen. In Göttingen höhnen die Mitspieler den Wilden Mann, wenn sie in sein Gebiet einbrechen, mit folgendem Sprüchlein, das dem Beichtstuhl entlehnt zu sein scheint;

Pape, ek stah up diner Bahn
lat mek nich so lange stahn
Eck stah up kahlen Steinen
meck früst (friert) an minen Beinen

vergleiche die Spielbücher: Ambros 52 , GutsMuths 284, Jakob 134 —
nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)


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