Ach Lieb mit Leid

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Ach Lieb mit Leid

Ach Lieb mit Leid, wie hast dein Bscheid
kläglich in Kurz gespielt auf mich
ich hätt gemeint, wär stet vereint
dass Lieb sollt nicht verwandeln sich
Nun hat Unglück gebraucht Tück
genummen hin mein Sinn
darumb betrübt ist hart
Mich reut die Zart weiblicher Art
die fast schön jung
lieblich und frumb

Elend, du hast mich streng gefasst
In Sehnen und Verlangen groß
Daß all mein Freud zu Stücken leit
Und steh ohn allen Trost ganz bloß
Was fing ich an, verwaister Mann
Weiß nit wählend Elend
Ich kumm jetzt wo ich wöll
Ist Ungefäll stets mein Gesell
Schafft die schön jung
lieblich und frumm

Sehndliches Leid ist jetzt mein Weid
Entfremdt ist mir meins Herzen Lust
Was hilft mich, daß ich bei ihr was
Und soll nu sein all Freud umsust
Ganz schmerzlich muß leiden
ich Betrübter Mann, ich kann
Nit umwenden zu Freud:
Keines Trosts mich geit, seit dass ich
Die hochschön jung, lieblich und frumm

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1644 (nicht 1444 !) „Ach Lieb mit Leid!“)
original: ionisch auf e. E. Oeglin 1512, Nr. 6 — Rewfidler 1536 — Forster I, 1539, Nr. 7

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1512 : Zeitraum: