Wohlauf nun getrunken den funkelnden Wein (Rennsteig-Rennen)

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Wohlauf nun getrunken den funkelnden Wein
den Siegeslauf feiert im frohen Verein
Heil, wem es im Busen noch glühet so heiß
wenn draußen die Welt ist erstarret im Eis

Wir sausen im Fluge auf rasender Höh´
wohl über die Lauba im glitzernden Schnee
die Tanne am Wege, demantenbestreut
dem Skier allein ihre Grüße entbeut

Wir fahren des Rennsteigs waldeinsame Spur
die einstens der Thüring, Held Ingraban , fuhr
Germanische Urkraft den Skier durchdringt
das „Jugendholz“ ist´s , das die Glieder beschwingt

Uns sperret kein Hügel, kein Graben den Lauf
wir schweben mit Jauchzen hinab und hinauf
Des Morgenrots Gluten, sie blitzen zum Start –
die Wolken, sie waren Gesellen der Fahrt

Laßt brausen die Lieder aus kraftfroher Brust
uns rötet die Wangen der Jugendzeit Lust
Stoßt an, die ihr ranntet den herrlichen Stieg
Ski-Heil ist die Losung – sie führt uns zum Sieg!

Text: Ludwig Hertel (1906) – betitelt mit Rennsteig-Rennen (Ski-Kommers)
Musik: auf die Melodie von Wohlauf noch getrunken den funkelnden Wein

in: Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1906 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

“Wohlauf noch getrunken den funkelnden Wein” – ein Gedicht von Justinus Kerner – wurde zunächst auf die Melodie von „Auf singet und trinket den köstlichen Trank“ gesungen, das Lied eines unbekannten Verfassers, dessen Text um 1808 im Rostocker Liederbuch stand (Greifswald 1808). Ähnlichkeit zu Es leben die Alten“ von Miller von Ulm. Die Melodie wurde in Jena 1817 von einem unbekannten Verfasser hinzugefügt, vermutlich ein Student und Burschenschaftler.

Später wurde „Wohlauf noch getrunken…“ auf die  Melodie ”Hoch droben auf dem Berge” gesungen, eine traditionelle Melodie aus Tirol, die ca. 1826 erstmals  aufgezeichnet wurde.  Eine weitere Vertonung ist von Robert Schumann (1810-1856).