Wir rüsten zum Kampf (Lied der Jungen)

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Wir rüsten zum Kampf, zur letzten Wehr
Wir Volk, wir Freien, wir Jungen
Herbei aus der Schule, der Werkstatt, dem Heer
Wir dulden die Herrschaft der Junker nicht mehr
Die uns ins Elend gezwungen
Die Fackeln leuchten himmelan:
Dem Volk, der Jugend freie Bahn

Sie haben uns lange genug genarrt
Verführt, geplündert, bestohlen
Wir haben’s gelitten — und litten zu hart
Jetzt gilt’s, aus den Händen der Gegenwart
Den Preis der Zukunft zu holen
Der März bricht an. Es birst das Eis
Die Freiheit ist des Kampfes Preis

Uns ängstet kein Feind im Nachbarland
Wir ziehen nicht aus zum Erobern
Die Völker der Erde sind herzensverwandt
Den Brüdern drüben die Bruderhand
Die Fäuste den Junkern und Obern
Das eigne Land ist zu befrein, —
Die Jungen sollen Führer sein

Für Freiheit und Volk! — Zum Kampf, wer jung
Und stark der Zukunft ergeben
Die Waffe des Volks ist der stürmende Schwung
Der unverbrauchten Begeisterung
Die Jugend hoch und das Leben
Zur letzten Wehr! Bald sind wir frei
Los von der Junkertyrannei

Text: Erich Mühsam (1917)
Musik: Fritz Goldstein (1925)

Anmerkung von Erich Mühsam:
Das während des Krieges (1917) zur Befeuerung des revolutionären Geistes der Jugend geschriebene Lied hat noch keine Melodie. Während der Drucklegung hat der Genosse Fritz Goldstein das Lied der Jungen vertont. Möge es noch nachträglich bei den kämpferischen Jugend-Organisationen des Proletariats Eingang finden

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Liederzeit: vor 1917 : Zeitraum:
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