Wir waren lang genug die Knechte (Generalstreik-Marsch)

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Wir waren lang genug die Knechte
wir wollen unsere Herren nicht mehr
Wir setzen uns für unsere Rechte
Für unsere Freiheit nun zur Wehr:

Schläft denn das Volk? —
Wir wollen es wecken!
He Arbeitsmann, Rebell, wach auf,
Nun gilt’s die müden Glieder recken,
Der Wirbel dröhnt, nun dran und drauf.

Auf Brüder zu den Waffen,
Laßt uns Platz der Freiheit schaffen;
Erhebt euch Mann für Mann.
Drum nieder Reichtum, Bourgeoisie,
Drum nieder Knechtschaft, Tyrannei
Zum Kampf, zum Kampf, zum Kampf für Anarchie.

Laßt stille stehn die Dampfmaschinen,
Komm auf die Straße Proletar;
Mag dann das große Rad bedienen
Der eh´dem sein Besitzer war.
Nun streike Volk und streik so lange
Bis deine Knechtschaft reißt entzwei.
Der Generalstreik ist im Gange
Der Generalstreik macht uns frei.

Auf Brüder zu den Waffen,
Laßt uns Platz der Freiheit schaffen;
Erhebt euch Mann für Mann.
Drum nieder Reichtum, Bourgeoisie,
Drum nieder Knechtschaft, Tyrannei
Zum Kampf, zum Kampf, zum Kampf für Anarchie.

Sie saugen uns das Blut vom Leibe
Sie greifen frech nach unserm Glück;
Daß man das Volk zur Schlachtbank treibe,
Das ist das Ziel. — Was kost‘ das Stück.
Soll immerdar des Volkes Seele
Zum Opfer fall’n den Herrn im Frack?
Nein, packt die Schurken an der Kehle
Und schlagt sie tot, das Mörderpack

Auf Brüder zu den Waffen,
Laßt uns Platz der Freiheit schaffen;
Erhebt euch Mann für Mann.
Drum nieder Reichtum, Bourgeoisie,
Drum nieder Knechtschaft, Tyrannei
Zum Kampf, zum Kampf, zum Kampf für Anarchie.

Text: Erich Mühsam ()
Musik: Melodie des französischen Liedes „Debout, freres de misere“
in Freiheitsklänge (1909)

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Liederzeit: vor 1909 : Zeitraum:
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