Wir pflügen und wir streuen den Samen (Erntedank)

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Wir pflügen, und wir streuen
den Samen auf das Land
doch Wachstum und Gedeihen
steht in des Himmels Hand:
der tut mit leisem Wehen
sich mild und heimlich auf
und träuft, wenn heim wir gehen
Wuchs und Gedeihen drauf

Alle gute Gabe
kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm
dankt und hofft auf ihn!

Er sendet Tau und Regen
und Sonn- und Mondenschein
er wickelt seinen Segen
gar zart und künstlich ein
und bringt ihn dann behende
in unser Feld und Brot
es geht durch unsre Hände,
kommt aber her von Gott

Alle gute Gabe
kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm
dankt und hofft auf ihn!

Was nah ist und was ferne
von Gott kommt alles her
der Strohhalm und die Sterne
der Sperling und das Meer
Von ihm sind Büsch und Blätter
und Korn und Obst von ihm
das schöne Frühlingswetter
und Schnee und Ungestüm

Alle gute Gabe
kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm
dankt und hofft auf ihn!

Er läßt die Sonn aufgehen
er stellt des Mondes Lauf
er läßt die Winde wehen
und tut den Himmel auf
Er schenkt uns so viel Freude
er macht uns frisch und rot
er gibt den Kühen Weide
und unsern Kindern Brot

Alle gute Gabe
kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm
dankt und hofft auf ihn!

Text: Matthias Claudius, 1783
Musik: Johann Abraham Peter Schulz