Wir Kinder wir schmecken die Freude recht satt

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Wir Kinder, wir schmecken
Die Freude recht satt!
Wir Kinder, wir necken
Und schäkern uns matt!
Wir lärmen und singen
Und rennen uns um
Und hüpfen und springen
Im Grase herum

Und recht so! zum Murren
Ist Zeit noch genug!
Wer wollte wohl knurren ?
Der wär ja nicht klug
Wie lustig stehn dorten
Die Saaten, das Gras;
Beschreiben, mit Worten
Kann keiner wohl das

Ha, Brüderchen, rennet!
Ha, wälzt euch im Gras!
Noch ists uns vergönnet
Noch kleidet uns das
Ach! werden wir älter
So kleidets nicht mehr
So treten wir kälter
Und steifer einher

Ey, seht doch, ihr Brüder
Den Schmetterling da!
Wer wirft ihn uns nieder?
Doch schonet ihn ja!
Dort flattert noch einer
Der ist wohl sein Freund
O schlag ihn ja keiner
Weil jener sonst weint

Wird dort nicht gesungen? –
Wie herrlich das klingt!
Vortrefflich, ihr Jungen!
Die Nachtigal singt.
Dort sitzt sie! Seht, oben
Im Apfelbaum dort
Wir wollen sie loben
So fährt sie wohl fort

Komm, Liebchen, hernieder
Und laß dich besehn!
Was singst du für Lieder?
Du machst es recht schön!
O laß dich nicht stören!
Du Vögelchen du!
Wir alle, wir hören
Sehr gerne dir zu.

Wo ist Sie geblieben?
Wir Sehn Sie nicht mehr!
Da flattert Sie drüben!
Komm wieder! komm her!
Vergeblich! die Freude
Ist diesmal vorbei!
Ihr tat wer zu Leide,
Sei, was es auch sei

Laßt Kränzchen uns winden
Viel Blumen sind hier!
Wer Veilchen wird finden
Empfänget dafür
Von Mutter zur Gabe
Ein Mäulchen, wohl zwei
Juchheissa! ich habe
Ich hab eins, juchhei!

Ach geht sie schon unter
Die Sonne, so früh!
Wir sind ja noch munter
Ach, Sonne, verzieh! –
Nun morgen, ihr Brüder!
Schlaft wohl! Gute Nacht!
Ja, morgen wird wieder
Gespielt und gelacht!

Text; Christian Adolph Overbeck
in Fritzchens Lieder (1781)

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Liederzeit: vor 1781 : Zeitraum:
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