Wir Kinder wir schmecken der Freuden recht viel (Das Kinderspiel)

Volkslieder » Kinderlieder »

Wir Kinder wir schmecken
der Freuden recht viel
Wir schäkern und necken
versteht sich im Spiel
Wir lärmen und singen
und rennen rundum
und hüpfen und springen
im Grase herum

Warum nicht? –  Zum Murren
ist´s Zeit noch genug
Wer wollte wohl knurren
der wär ja nicht klug
Wie lustig stehn dorten
die Saat und das Gras
Beschreiben mit Worten
kann keiner wohl das

Ha, Brüderchen, rennet
und wälzt euch im Gras
Noch ist´s uns vergönnet
noch kleidet uns das
Ach, werden wir älter
so schickt´s  sich nicht mehr
Dann treten wir kälter
und steifer einher

Ei, seht doch, ihr Brüder
den Schmetterling da
Wer wirft ihn uns nieder
doch schonet ihn ja
Dort flattert noch einer
der ist wohl sein Freund
O schlag ihn ja keiner
weil jener sonst weint

Wird dort nicht gesungen?
wie herrlich das klingt
Vortrefflich, ihr Jungen
die Nachtigall singt
Dort sitzt sie, dort oben
im Apfelbaum, dort;
Wir wollen sie loben
so fährt sie wohl fort

Komm Liebchen hernieder
und lass dich besehn
Wer lehrt dich die Lieder?
du machst es recht schön
O lass dich nicht stören
du Vögelchen du
Wir alle, wir hören
so gerne dir zu

Wo ist geblieben?
Wir sehn sie nicht mehr
Da flattert sie drüben
komm wieder hier her
Vergeblich, die Freude
ist diesmal vorbei
Ihr hat wer zu Leide
sei, was es auch sei

Laßt Kränzchen uns winden
viel Blumen sind hier
Wer Veilchen wird finden
empfängt was dafür
Ein Mäulchen zur Gabe
gibt Mutter, wohl zwei
Juchheisa! Ich habe
ich hab eins, juchhei

Ach, geht sie schon unter
die Sonne, so früh?
Wir sind ja noch munter
ach, Sonne verzieh
Nun morgen, ihr Brüder
schlaft wohl, gute Nacht
Ja, morgen wird wieder
gespielt und gelacht

Text: Christian Adolf Overbeck (1755-1821)
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Das Lied diente als Vorlage für Schneeflöckchen Weißröckchen

Liederthema:
Liederzeit: vor 1820 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: