Wem deutsches Blut in seinen Pulsen brennet

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Wem deutsches Blut in seinen Pulsen brennet
wer Herrmanns und Thuiskons Sohn sich nennet
wer gegen Knechtschaft wilde Rache sprühet
und für der Freiheit Zauber heiß erglühet
der trete männlich stolz herbei
und rufe Deutsche macht euch frei

Der gürte sich das Schwert um seine Lenden
und stürze in den Kampf die Schmach zu enden
die längst sein Herz als heilge Schuld belastet
seit Deutschlands Söhn in feiger Ruh gerast
er der schwöre zu der Krieger Reih n
Auf laßt uns wieder Männer sein

Der trete betend an des Tempels Stufen
und wenn er Gott in Demut angerufen
so weih er mutig seines Armes Stärke
der Wahrheit Kampf dem heiligsten der Werke
und schaue wild in’s Volk hinein
Ihr wollt noch feige Knechte sein

Der lasse Land und Ehre dieser Erde
der werfe weg unmännliche Beschwerde
der trage wild ein rauher Fels im Meere
dem Vaterlande eine deutsche Wehre
Tyrannen ein ergrimmter Leu
so wird die deutsche Heimat frei

Und fleucht sein Geist verklärt zu jenen Welten
wo Glanz erlischt wo nur die Taten gelten
sein Hügel weckt der Jungfrau stille Tränen
des Mannes Kraft des Jünglings glühend Sehnen
ihn nennt der Barden Hochgesang
der Enkel Lied der Töne Klang

Text: Ernst Moritz Arndt
Völkische Heldentods-Schmonzette aus den Befreiungskriegen
u. a. in Allgemeines Deutsches Liederlexikon ()