Waldesnacht, du wunderkühle
dich ich tausendmale grüss´!
Nach dem lauten Weltgewühle
o wie ist dein Rauschen süss!
Träumerisch die müden Glieder
berg´ ich weich ins Moos,
und mir ist´s als würd´ ich wieder
all der irren Qualen los.

Fernes Flötenlied, vertöne
das ein weites Sehnen rührt,
die Gedanken in die schöne
ach, missgönnte Ferne führt!
Lass die Waldesnacht mich wiegen
stillen jede Pein!
Und ein seliges Genügen
saug ich mit den Düften ein.

In den heimlich trauten Kreisen
wird dir wohl, du wildes Herz,
und ein Friede schwebt mit leisen
Flügelschlägen niederwärts.
Singet, holde Vögellieder
mich in Schlummer sacht!
Irre Qualen, löst euch wieder
wildes Herz, nun gute Nacht!

Text: Paul Heyse
Musik: Franz Kugler –

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum: