"Vermerkend großen Kummer (Dollerlied)" zum Anhören, als Download, als Buch oder als CD bei Amazon
Vermerkend großen Kummer wolheur zu dieser Frist wie es zum Pfingste im Summer zu Toll ergangen ist Da Toll ward übergeben verlauft in große Not schändlichen um ihr Leben im Kummer mußten’s sterben und leiden bittern Tod
Ain nacht warns drin mit listen si stalten nach gewinn drei fenlein tetens risten wol nach der Teutschen sinn ain pot tetens aus geben „ wel in der stat zů Doll fristen wil jein leben der fol zům fenlein streben freis glait geit man im wol
Es lag vil teutscher knechte wol in der stat zů Doll ir sold was gwiss und schlechte man traut in allzeit wol über turn und über mauren über leut und über gůt etlichteten lauren die stat die stünd in trauren betrůbet was ir můt
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Text und Musik: Verfasser unbekannt Vollständiger Text bei von Liliencron, Historische Volkslieder Nr. 159. Das Lied handelt von dem Verrat an der Stadt Dole 1479. Über die Melodie vergleiche Altdeutsches Liederbuch Nr. 374 in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 245 „Das Dollerlied“, Einnahme von Dole, 1479
Zweite Melodie zu "Vermerkend großen Kummer (Dollerlied)"
Ältere Lesart der Melodie (Lied auf den Türkenkrieg) bei Liliencron Nr. 429
Anmerkungen zu "Vermerkend großen Kummer (Dollerlied)"
Schilderung bei Liliencron:
Es waren äußerst schwierige Verhältnisse, in welche Erzherzog Maximilian eintrat, als endlich das Ziel jenes langen und verderblichen politischen Spieles durch seinen Einzug in Gent und die gleich darauf am 20. August 1477 folgende Vermählung mit Maria, der burgundischen Erbtochter, erreicht ward. Man kann nicht sagen, dass er sich trotz seiner vielen glänzenden Eigenschaften der Lage eben gewachsen zeigte. Ludwig XI., aufs höchste erbittert, dass der Erwerb der burgundischen Erbschaft allen seinen Anstrengungen und schlichen dennoch bisher entgangen war, lies seine Hoffnung darauf keineswegs sinken. Auf leicht gefundenen Anlas hin ward der Krieg in den Niederlanden und Artois wie in den burgundischen stammlanden selbst fortgesetzt.
In den beiden 10 Teilen der letzteren ( Bourgogne und Franchecomté ) waren die Verhältnisse nicht ganz gleich, indem in der Freigrafschaft das deutsche Reich Lehnsrechte geltend machte. Die stände des Herzogtums liesen sich gleich nach Karls des Kühnen Tode zur Unterwerfung unter Frankreich bereit finden ; ebenso dann zwar auch die Freigrafschaft, aber bald erhob sich hier auf die Mahnung Marias und Kaiser Friedrichs unter der Leitung des mächtigsten vom einheimischen Adel, Johanns von Chalons, Prinzen von Oranien, ein allgemeiner Aufstand gegen die französische Herrschaft. Nach einer Reihe von Mißerfolgen wollte Craon, der französische Führer, das unfern der Grenze nach dem Herzogthum zu am Doubs gelegene feste Dole nehmen; aber zwei blutige Stürme mißlangen, und am 5. Okt. 1477 vernichtete ein Ausfall der Belagerten fast sein ganzes Heer. Dieser Unfall zwang ihn, die ganze Franchecomté zu räumen. Ludwig XI. aber enthob ihn des Oberbefehls und schickte statt seiner Karl von Amboise – Chaumont.
Dieser begann im Juni 1478 einen neuen und glücklicheren Krieg in der Freigrafschaft, behielt auch dann gegen die Bedingungen des am 11. Juli zwischen Maximilian und Ludwig XI. geschlossenen Waffenstillstandes die in der Freigrafschaft besetzen Plätze inne. Ja noch vor Ablauf des Waffenstillstandes rückte er im Mai 1479 wieder ins Feld, um nun mit einem wieder gegen Dole als den Schlüssel des Landes gerichteten Hauptschlag den Krieg zu beenden. Die Stadt setzte zum zweitenmal mutigen und glücklichen Widerstand entgegen, aber sie ward das Opfer eines Verrathes. Eine in ihrem Dienst stehende im Elsass und der Schweiz geworbene deutsche Söldnerschar ließ sich durch Schweizer, welche im französischen Heere dienten, bestechen. Unter dem Scheine, als seien es Überläufer, führten die städtischen Söldner einen Haufen der im Belagerungsheere dienenden Schweizer mit sich in die Stadt herein; diese überfielen dann und bewältigten mit Hilfe der nun nachrückenden Franzosen die sich verzweifelt wehrenden Bürger . Die unglückliche Stadt ward nach zweitägiger Plünderung bis auf wenige Häuser niedergebrannt. Die Belebung der ganzen Freigrafschaft erfolgte alsbald, so das nun diese wie das Herzogtum, die Stammlande der burgundischen Maria, für sie und Maximilian verloren waren.
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