Ein Grenadier auf dem Dorfplatz stand

Stolzenfels am Rhein

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Ein Grenadier auf dem Dorfplatz stand

Ein Grenadier auf dem Dorfplatz stand
ein Mädchen ihm zur Seit´
er legt die Waffen aus der Hand
spricht Trost ihr zu im Leid
Sie sinkt ihm weinend an die Brust
beugt traurig das Gesicht
der Trennungsschmerz wird ihm bewußt
als er jetzt zu ihr spricht

O Mädchen bleibe mein
dies Herz, es ist nur dein
Ist der Friede da
dann bleib ich ja
in Stolzenfels am Rhein

Zum Dorf hinaus zieht die Kompanie
die Fahne lustig weht
Die Kinderschar, die begleitet sie und jauchzt
daß es zum Kriege geht
Noch einmal schaut der Grenadier
nach seinem Lieb zurück
und tausend Grüße schickt er ihr
Was sagt sein letzter Blick

O Mädchen bleibe mein
dies Herz, es ist nur dein
Ist der Friede da
dann bleib ich ja
in Stolzenfels am Rhein

Auf dem Feld der Schlacht, in stiller Nacht
liegt sterbend ein deutscher Held
Für des Königs Ehr
und des Landes Wehr
verläßt er ja gern die Welt
Zum Kameraden, der bei ihm kniet
erhebt er den brechenden Blick
und sagt: „Wenn ihr wieder heimwärts zieht

dann suche du auf mein Lieb
Gib ihr diesen Ring zurück
und sag ihr, daß ich treu,
ihr treu gestorben sei
Es sollt´ nicht sein
ich kehr nicht heim
nach Stolzenfels am Rhein

Text: H. Dorgeel (1906)
Musik: Josef Meissler (1906)

Das sentimentale Lied über die Festung Stolzenfels in Koblenz war im Jahre 1906 ein überaus erfolgreicher Schlager, der auch im Ersten Weltkrieg noch populär war. Noch 1930 erschien das Lied als Single auf Schellack, interpretiert von Carlos Cantieni ‎ (Stolzenfels Am Rhein / B-Seite: „An Der Weser“), auch Carl Jöken (1893-1971) von der Staatsoper Berlin sang das Lied:

"Ein Grenadier auf dem Dorfplatz stand" in diesen Liederbüchern

in: Sport-Liederbuch (1921) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926)