Spiel mir mal die sieben Sprünge (Uckermark)

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Spiel mir mal die sieben Sprünge (Uckermark)

Spielt mir mal die sieben Sprünge
spielt sie mir all siebcn auf!
Kam ein Pol’scher Bettelmann
frug mich, ob ich tanzen kann
Ich auf

Zwei tanzen (Frau und Mann). Alles folgende wird von ihnen gleichzeitig so ausgeführt wie vorher für Westfalen beschrieben ist: Bei diesem Tanze wird zuerst passiert (im Schritt hin und her gegangen). Bei Juchhe! wird zuerst mit dem rechten Fuße gestampft, beim zweitenmal mit dem linken, beim drittenmal auf das rechte Knie gefallen, beim viertenmal aufs linke, beim fünftenmale mit dem rechten Ellenbogen auf die Erde gestampft, beim sechstenmal mit dem linken, beim siebentenmal mit der Stirn auf den Bogen geschlagen, und so alles rückwärts von 7 bis zu 1.

aus Grenzow (Uckermark), ebenso Nordhausen
in Deutscher Liederhort II (1895, Nr. 992B)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1850 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Ein ganz besonderer Tanz, der in Schwaben hin und wieder noch beim Erntefest zur Ausführung kommt, heißt „der Siebensprung“. Die Hauptrolle dabei hat der Tänzer. Er muss zu bestimmten Zeiten siebenerlei Bewegungen machen und zwar zwei mit den Füßen, zwei mit den Knien, indem er niederkniet, zwei mit dem Ellenbogen, den er nach einander auf den Boden stößt, und eine mit dem Kopfe. Dabei singt er:

Mach mir nur den Siebensprung
Mach mir’s fein alle Sieben
Mach mirs, daß ich tanzen kann
Tanzen wie ein Edelmann
’s ist einer!

Mit den letzten Worten wirft sich der Tänzer auf die Knie und berührt mit dem Kopfe die Erde, was die siebente Bewegung ist, und wobei das Mädchen um ihn herumtanzt. Dann wird der Vers wiederholt und mit denselben Bewegungen dazu getanzt. Am Schlüsse heißt es dann „Es sind zwei!“ Und so zählt der Tänzer mit siebenmaliger Wiederholung des Verses bis sieben. Dann geht es rückwärts und zwar mit denselben Bewegungen, indem er zählt: ’s sind sechs! ’s sind fünf … bis auf eins. Die Musik zu dem seltsamen Tanz wird „Schottisch“ genannt. Von den jüngeren Leuten können ihn nur sehr wenige ausführen.“

aus: „Erntegebräuche“, Illustrierte Zeitung (Leipzig. 1854, Nr. 582, S. 135)