Schön Hannchen ging am Ufer der Donau

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Schön Hannchen ging am Ufer der Donau

Schön Hannchen ging am Ufer
der Donau hin und her
und wollte einmal sehen
ob Heinerich da wär

Da saß sie auf der Lauer
Da stand sie hinterm Busch
Da kam der liebe Heinrich
Und gab ihr einen Kuß

Du liebliches Mädchen
Verzage nur nicht!
Ich möchte dich gern lieben
Jetzt aber darf ich nicht.

Willst du mich gerne lieben
Deine Eltern leidens nicht
So nimm dir eine Andre
Die reicher ist als ich

Sie winkte mit dem Auge
Sie kratzte mit dem Fuß
Und wußte ja noch gar nicht
Daß er nun wandern muß

Du liebliches Mädchen
Jetzt kommt bald die Zeit
Daß wir uns müssen trennen
von einander weit

Und müssen wir uns trennen
So ist es mit uns aus
So reiß ich mir meine schwarzen
Schönen Haare aus

Da winkte der Heinrich
Noch einmal mit dem Hut
Ade, mein liebes Mädchen
Ich wünsch, es ging dir gut

Er winkte mit den Augen
Er kratzte mit dem Fuß:
Nun lebe wohl für immer
Weil ich abscheiden muß!

Da saß sie so traurig
Am Ufer auf dem Stein:
Von der Welt bin ich verlassen
Hier bin ich so allein!

Wer weinet da draußen
An dem Fenster so laut?
Es dunkelte der Abend,
Entschlummert war die Braut

Da fallen die Sternlein
Vom Himmel hoch herab:
Ade, mein liebes Mädchen,
Bei dir find ich mein Grab!

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Vielfach mündlich aus dem Unterlahn- und Dillkreis, Kreis Wetzlar, Limburg, Hanau 1889 bis 1885 – durch Hrn Wolfram, daher in Deutscher Liederhort (1893, Nr. 708e, „Hannchen und Heinrich“)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1880 : Zeitraum:
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