Rosa, willen wij dansen?

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Rosa, willen wij dansen?

Rosa, willen wij dansen?
Danst Rosa, danst Rosa
Ros‘ he Bloemen op heuren hoed
zij hadde Geld, maer weinig goed
Danst Rosa zoet

Rosa, willen wij Kiezen?
Kiest, Rosa; Kiest, Rosa
Ros‘ he Bloemen op heuren hoed …

Rosa, willen wij Kussen?
Kust, Rosa; Kust, Rosa
Ros‘ he Bloemen op heuren hoed …

Rosa, willen wij Kroonen?
Kroont, Rosa; Kroont, Rosa!
Ros‘ he Bloemen op heuren hoed …

Rosa, willen wij Knieten?
Knielt, Rosa, Knielt, Rosa!
Ros‘ he Bloemen op heuren hoed …

Rosa, willen wij opsteen
en deure gaen, ‚t is al äedaen
Ros‘ he Bloemen op heuren hoed
zij hadde Geld, maer weinig goed
Danst Rosa zoet

Dasselbe Lied bei Willems Nr. 127. Von unbekannter Hand 1840 erhalten. Vergl. sehr ähnlich: Rosentanz bei Hoffmann, Hor. Belg, Nr. 139.
in Deutscher Liederhort II (1895, Nr. 976b)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1840 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Ein Reigentanz, den die Kessenicher und Poppelsdorfer Jungen und Mädchen in den Jahren 1819 u 1820 an schönen Sommerabenden im Freien ausführten.

Hoffmann von Fallersleben beschreibt den Tanz und die Hintergründe: Einer führt eine Jungfrau in den Kreis, die dann Alles tun muß, was die um sie tanzenden Mädchen und Junggesellen singen. Sie muß tanzen küssen nicken ..  Am Ende des Liedes treten Beide aus dem Kreise wieder heraus und ein andres Paar tritt hinein.

Maimädchen (Sigmund Freudenberger)
Maimädchen (Sigmund Freudenberger, Wikicommons)

Der Junggeselle tanzt mit seiner „Mailine“. Dies ist das Mädchen, welches er auf der öffentlichen Versteigerung ( das “Mailehn“ genannt) erstanden hat. Letztere findet gewöhnlich im Mai statt. Die Junggesellen kommen alsdann im Kruge zusammen, schreiben alle Mädchen im Dorfe auf und jedes wird dann nach dieser Liste einzeln ausgeboten.  Je höher das Mädchen weggeht,  desto besser, denn alle diese Geldsümmchen werden in die Mailinenkasse getan, woraus man die Sonntagstänze und Kirmesgelage im Laufe des Sommers bestreitet.

Das Mädchen ist verpflichtet, seinem Junggesellen mit aller Lieb und Treue bis aufs nächste Jahr anzuhangen, es muß mit ihm ausgehn, mit ihm tanzen, trinken , singen und ihn auch mitunter küssen.

Manches Mädchen wird um hohe Preise versteigert, die meisten aber kann man recht billig haben, weil der Schönen wenige sind und jeder die Schönste haben will.  Auf alte Liebschaften – und wären es selbst Verlobungen – wird keine Rücksicht genommen – und wenn ein Liebender seinen Schatz nicht ersteigern konnte , so muss er auf manche Freuden verzichten, wenn er nicht für gewisse Übertretungsfälle eine bestimmte Strafsumme an die Mailinenkasse entrichten will.

Von diesem Rosentanz abgeleitet ist das Kinderspiel „Blau, blauer Fingerhut