Liedergeschichte: Rosentanz (Mailehen)
Zur Geschichte von "Rosentanz (Mailehen)": Parodien, Versionen und Variationen.
Ein Reigentanz, den die Kessenicher und Poppelsdorfer Jungen und Mädchen in den Jahren 1819 u 1820 an schönen Sommerabenden im Freien ausführten.
Hoffmann von Fallersleben beschreibt den Tanz und die Hintergründe: Einer führt eine Jungfrau in den Kreis, die dann Alles tun muß, was die um sie tanzenden Mädchen und Junggesellen singen. Sie muß tanzen küssen nicken .. Am Ende des Liedes treten Beide aus dem Kreise wieder heraus und ein andres Paar tritt hinein.
Der Junggeselle tanzt mit seiner „Mailine“. Dies ist das Mädchen, welches er auf der öffentlichen Versteigerung ( das “Mailehn“ genannt) erstanden hat. Letztere findet gewöhnlich im Mai statt. Die Junggesellen kommen alsdann im Kruge zusammen, schreiben alle Mädchen im Dorfe auf und jedes wird dann nach dieser Liste einzeln ausgeboten. Je höher das Mädchen weggeht, desto besser, denn alle diese Geldsümmchen werden in die Mailinenkasse getan, woraus man die Sonntagstänze und Kirmesgelage im Laufe des Sommers bestreitet.
Das Mädchen ist verpflichtet, seinem Junggesellen mit aller Lieb und Treue bis aufs nächste Jahr anzuhangen, es muß mit ihm ausgehn, mit ihm tanzen, trinken , singen und ihn auch mitunter küssen.
Manches Mädchen wird um hohe Preise versteigert, die meisten aber kann man recht billig haben, weil der Schönen wenige sind und jeder die Schönste haben will. Auf alte Liebschaften – und wären es selbst Verlobungen – wird keine Rücksicht genommen – und wenn ein Liebender seinen Schatz nicht ersteigern konnte , so muss er auf manche Freuden verzichten, wenn er nicht für gewisse Übertretungsfälle eine bestimmte Strafsumme an die Mailinenkasse entrichten will.
Von diesem Rosentanz abgeleitet ist das Kinderspiel „Blau, blauer Fingerhut„
Nimm sie bei der schneeweißen Hand (1819)
Jungfer ihr sollt tanzen
Hoffmann von Fallersleben schreibt zu diesem Lied (in Horae belgicae II; 180): Ein Reigentanz, den die Kessenicher und Poppelsdorfer Jungen und Mädchen in den Jahren 1819 u 1820 an schönen Sommerabenden im Freien ausführten. Einer führt eine Jungfrau in den Kreis, die dann Alles tun...
Rosa, willen wij dansen? (1840)
Blauer blauer Fingerhut (1846)
Jungfer gebt mir die weiße Hand (Rosenkronen-Tanz) (1847)
Blauer Fingerhut hätt´n wir Geld so wär es gut (1896)
Von diesem Rosentanz abgeleitet ist das Kinderspiel „Blau, blauer Fingerhut“