Mit der Freude zieht der Schmerz (Neujahrslied)

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Mit der Freude zieht der Schmerz (Neujahrslied)

Mit der Freude zieht der Schmerz
traulich durch die Zeiten
Schwere Stürme, milde Weste
bange Sorgen, frohe Feste
wandeln sich zur Seiten

Und wo eine Träne fällt,
blüht auch eine Rose.
Schon gemischt, noch eh wir´s bitten,
ist für Thronen und für Hütten
Schmerz und Lust im Lose.

War’s nicht so im alten Jahr?
Wird’s im neuen enden?
Sonnen wallen auf und nieder,
Wolken gehn und kommen wieder,
und kein Wunsch wird’s wenden.

Gebe denn, der über uns
wägt mit rechter Waage,
jedem Sinn für seine Freuden,
jedem Mut für seine Leiden
in die neuen Tage.

Jedem auf des Lebens Pfad
einen Freund zur Seite,
ein zufriedenes Gemüte
und zu stiller Herzensgüte
Hoffnung ins Geleite.

Johann Peter Hebel (1811)
Musik: Felix Mendelssohn-Bartholdy
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1811 : Zeitraum: