Man schreibt ja ,die Eisenbahn ist ja so fein
Die erste Station ist zu Frankfurt am Main
da fahren viel hundert Personen darein
wer nichts bezahlt darf nicht hinein
Die zweite Station ist zu Höchst an dem Main
Das Wasser das brauset, das Feuer gibt Schein,
Es dampft so fein es pfeift ja so schön
Man hat noch nichts schönres gesehn
Die dritte Station ist zu Hattersheim allein
wir fahren so schnell zu den Bahnhof hinein,
Gebt ab euer Geld, wir fahren durchs Feld
wir reisen jetzt schnell durch die Welt
Die vierte Station ist zu Flörsheim am Main
Da können wir nicht bleiben, da können wir nicht sein
Die Pfeife spricht an, die Glocke gibt Ton
wir fahren zur fünften Station
Zu Hochheim halten wir ein wenig ein
da kann man bekommen ein gutes Glas Wein
Nun trinkt ihn rasch aus und wer will heraus
der mach sich jetzt hurtig heraus
Die sechste Station ist zu Kassel am Rhein,
da glaubt ja so mancher brotlos zu sein
Da hilft man nun gleich, dass alles vor Freud
Den ganzen Tag singet und pfeift
Die siebente Station ist zu Biebrich am Rhein
Da lautet und klingets wie Silber so fein
Der Rhein ist so breit, da man ihn sieht weit
Das Dampfboot. fährt auf unsrer Seit
Die achte Station die heißt ja Wiesbad
mit glänzendem Spiel fahren wir nach der Stadt
die Brommath ist so schön, der Kursaal so weiß
Kochbrunnen von Natur bist so heiß
Text und Musik: Verfasser unbekannt
ohne Noten in Nassauisches Archiv A 80 126, Wolfram
Liederbuch II des Johann Philipp Brühl aus Hannethal (Untertaunuskreis), 1842
Liederthema: Eisenbahn
Liederzeit vor 1842 - Zeitraum: 1830-1847: Vormärz
Stichwort: Orte: Untertaunus