Liederlexikon: Michael Englert

| 1868

Michael Englert wurde 1868 im mainfränkischen Marktheidenfeld geboren, studierte Jura im etwa 30 Kilometer entfernten Würzburg und besuchte nebenher die Musikschule. Mit 43 Jahren gab er den Staatsdienst als Amtsrichter auf und übernahm 1912 als Arbeitersekretär die Rechtsberatung bei den freien Gewerkschaften in Hamburg. Vielen Jugendlichen aus dem Hamburger Jugendbund brachte er das Laute- und Mandolinespielen bei. Zusammen mit Fritz Voß stellte er Arbeiterjugendchöre zusammen und arrangierte die Lieder dreistimmig. Er begann
zu komponieren. Schon sein erstes Lied (1914) blieb bis heute bekannt: „Wir sind jung, die Welt ist offen“. Mit dem Ohrwurm „Wann wir schreiten Seit an Seit“ auf ein Gedicht von Hermann Claudius schuf er im ersten Jahr des ersten Weltkriegs einen Klassiker der Arbeiterbewegung.

Weitere bis heute populär gebliebene Lieder sind „Wir sind jung die Welt ist offen“  und „Wenn die Arbeitszeit zu Ende“ (beide 1914, Text: Jürgen Brand). Weniger bekannt sind die in den Jahren 1920 bis 1924 komponierten Lieder (Auswahl) „Wir schreiten durch die Sternennacht“, „Hab Sonne im Herzen, ob stürmt oder schneit“, „Will ich einmal recht lustig sein“! (alle Texte s. VLA) und „Aus der Städte dumpfen Banden“, „Hebt unsre Fahnen in den Wind“, „Mein ist die Welt, mein der blaue Himmel droben“ und „Neuer Frühling ist gekommen“; Lieder, die vorwiegend in bündischen Kreisen gesungen wurden und von denen einige auch nach dem Zweiten Weltkrieg in deren Nachfolgeorganisationen nach wie vor beliebt sind

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