Lasset die verdammten Manichäer klopfen

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Lasset die verdammten Manichäer klopfen
ich verriegle meine Stubentür,
denn der Gestank von von solchen Wiedehopfen
kommet meiner Nase unerträglich für.
Vor den Ferien zahl´ ich niemanden aus
nach den Ferien wird erst recht nichts draus

Kommt der Schneider und die Wäsch’rin mir zu Leibe
fordern das halbjähr’ge Quantum ab,
pack‘ ich sie und werf‘ zum Zeitvertreibe
ihn und sie die Treppe plumps hinab!
Vor den Ferien zahl‘ ich niemanden aus
nach den Ferien wird erst recht nichts draus.:¦

Hält den Bratenrock der Schneider gleich zurücke
hab‘ ich doch den alten Gottfried noch,
den ich mir zuweilen selber flicke
posito, der Kerl bekäm‘ ein Loch.
Und schaut mir auch das Hemd zu den Kleidern heraus
ei, was macht sich der flotte Bursch daraus!

Als mich mein Philister um den Wechsel quälte
macht‘ ich ihm ein burschikos Gesicht;
als er aber drauf mir seine Not erzählte
sagt‘ ich: „Armer Kerl, verzweifle nicht!
Weisst du, wie ein wackrer Bursche denkt?
Lang geborgt und gut bezahlt, ist nicht geschenkt!“

Als ich einen Schnurren letzthin wacker zwickte
hat er mich beim Rektor angeklagt,
der mich dann zum Zeitvertreib ins Karzer schickte
denn ich hatt‘ das Ding zu arg gemacht.
Glaubst du, dass mich dieser Spass verdross?
Nein, im Karzer lebt’s sich ganz famos!

Jüngst ist der Pedell bei mir gewesen
hat mich ad Magnificum citiert,
konnte sein verdammt Geschreib nicht lesen
weil der Kerl doch zu erbärmlich schmiert.
Und citiert er auch mein ganzes Haus
ei, was macht sich denn der flotte Bursch daraus!

Text: Verfasser unbekannt?
“ Allgemeines Deutsches Kommersbuch

Liederthema:
Liederzeit: vor 1860 : Zeitraum: