Nun will ichs aber heben an (König Lasla)

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Nun will ichs aber heben an
Das Allerbest und das ich kann
Ich wills gar fröhlich singen
Hilf reicher Christ von Himmelreich
Dass mir nit misselinge!

Von einem Künig lobesan,
König Lasla ist sein Nam
Ein König aus Österreiche
Ja, spricht man in der Christenheit
Man findet nit sein gleiche.

Er war in seinen jungen Tagen.
Die Ungarn hießen ihn ein deutschen Knaben
Das haben wir wol vernummen
Dass er zu Ofen ist ausgeritten
Zu Prag ist er umbkommen

(27. Strophen)

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 240)

Dieses Lied auf den Tod des König Lasla (d. h. Ladislaus), nachgeborenen Sohn des Kaisers Albrecht II (gestorben 1439) und zukünftigen Königs von Böhmen und Ungarn, der als 17jähriger Prinz 1475 zu Prag ermordet wurde) verdankt sein Entstehen einer böswilligen Seele, die lügenhafte Sachen mit Bitterkeit darstellt, jedenfalls von katholischer Seite veranlasst und gegen die Hussiten (Ketzer genannt) gerichtet. Es war durch das ganze 16. Jahrhundert bis Mitte des 17. sehr beliebt, wie die große Zahl der Drucke, (der älteste von 1513, der letzte von 1650) bezeugt.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1457 : Zeitraum: ,
Orte:

Anmerkungen zu "Nun will ichs aber heben an (König Lasla)"

Texte neu gedruckt Altd. Liederb. 371 (nach einem fl. Bl., Nürnberg, K. Hergotin 1530) von Liliencron, Hist. VL., Nr. 108; Wolff, hist. VL., 72S; Wunderh. I., 119 (a. A. 118, Birlingers Ausg. II, 518).

Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das Lied erst zu Anfang des I6. Jahrh. entstanden und hatte vermutlich seine eigene Melodie, auf die einige Drucke verweisen, andere sagen „Wie man den Lindenschmidt singt“. Die meisten Drucke haben gar keine Tonangabe. Die eigene Melodie dazu ist nicht gefunden. — Im Augsb. Gesangb. 1530 steht ein Psalmlied „Hilff mir Gott in deim namen bald“. Im thon, wie ,König Laßles Lied“.