Ist das nicht ein großer Schmerz
Wenn der Kater in dem März
Schreit nach seiner Frau?
Auf dem Dach Herummer springt
Und das schöne Liedlein singt
Miau, miau, miau
Eben drum so ruf ich dich
Du mein allerschonstes Licht
Wenn ich dich nur schau
Komm nur her, ich kratz dich nicht
Obgleich meine Zunge spricht
Miau, miau, miau!
Du bist meine beste Katz
Sagt mein herzallerliebster Schatz
Wenn ich dich anschau
Gib mir nur den Ton darzu
Wie ich dich schönste rufen tu:
Miau, miau, miau
Da ich dich auf dem Dach erblickt
So war schon mein Geist entzückt
Auf dein buntes Kleid
Ich laß dir nicht eher Ruh
Weil mir keine gefallt als du
Miau, miau, miau
Du hast mir den Schmerz gemacht
Und die Zeit so lang gemacht
Daß ich von dir muß
Ich geb mich geduldig drein
Muß ich gleich alleine schrein
Miau, miau, miau
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1711 „Das Katzenlied“, ohne Melodie, spätere Fassung)
Aus dem Handschriftlichen „Arienbuch von Johann Andreas Freytag“. Wernigrod 1759, S. 95. Auch schon in: Arien Buch vor Madem. Christiane Sophia Albrechtin. In Leipzig 1754, S. 25.