Ich hab getrunken manchen Wein (Moselwein)

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Ich hab´ getrunken manchen Wein
in manchem Land beim Wandern,
der eine fuhr mir ins Gebein
im Kopf fühlt´ ich den andern.
Ins Herz doch ging mir keiner so
und machte mich so frei und froh,
losledig aller Bande
wie Wein vom Mosellande

So weit im ganzen deutschen Reich
erklingt des Winzers Hacke,
kommt keiner ihm an Würze gleich
und lieblichem Geschmacke.
Er schafft zumal ein leicht Geblüt
und gar ein fröhliches Gemüt,
er prickelt auf der Zunge
aus Alten macht er Junge.

Beim mitternächtigen Gang
beim Schmaus mit Pomp und Prunke,
am staubig heissen Sommertag
im raschen Stegreiftrunke,
er mundet mir zu jeder Stund
aus Kann und Krug und Fasses Spund,
er kommt auf allen Wegen
zupass mir und gelegen

Wenn blinkerblank ins Glas er rann
mit seiner Perlenglätte,
da lugt er mich so lockend an
als ob er Äuglein hätte,
kredenzt mir seiner Blume Duft
so fein und frisch wie Frühlingsluft,
und rieselt durch die Kehle
zu laben Leib und Seele

Vom wundertät’gen Moselwein
will ich die Kraft erproben,
und wer ihn zapfet klar und rein
den Schenken wil ich loben.
Drum füllt mir mein Hubertusglas
ein herzerfreuend Zechermass
soll meinem Durste winken
und trinken will ich, trinken!

Text: Julius Wolff
Musik: Karl Friedrich Weinberger
“ Algemeines Deutsches Kommersbuch

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Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
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