Hopchen Mädchen Weinkeller

Hopchen, Hop Hop he!
Lorchen,Mädchen steh
geh gassaten falala
kalte Schalen sind schon da
Hopchen,hopsasa!

Hopchen, Hop Hop hei!
Ihrer sind doch drei
Auf dem Keller falala
Und verschmausen Lerchen da,
Span’schen Wein dabei

Hop einmal herum
Schwester, sauf dich dumm
Falala, runda runda
Hopchen, Hop, hopsasasa
Stürz das Gläschen um

Hopchen, Hop Hop hei!
Mädchen, schwärment frei!
Steckt man euch ins Häscherloch
Ei. so schwärmet tapfer noch
Hopchen, Hop Hop hei!

Wetz, wetz, Hop Hop he!
Schier dich raus! Ich steh
Und verfecht mein Kränzchen da
Um ein Mandel Lerchen sa!
Wetz, wetz, Hop Hop he

Hopchen, Hop Hop hei!
Häscher, laß uns frei!
Hier hast du ein güldnes Band
Dass wir bleiben unbekannt
Hopchen, Hop Hop hei!

Nun zu guter letzt
Geht noch mehr und wetzt!
Hat der Schmaus euch wohlgeschmeckt
Da man euch ins Loch gesteckt
Geht noch mehr und wetzt!

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1708 „Das wackere Mädchen im Weinkeller“)
Handschrift vom Jahre 1669. Berliner Bibliothek. Ms. germ. 8° Nr. 231, S. 120.

Anmerkungen zu "Hopchen Mädchen Weinkeller"

Überschrift : Aufs wacker Mädgen, welches mit zwei andern Sauf-Schwestern in Manns-Kleidern im Keller zum Wein gewesen, haben dabei Lerchen verzehrt und sich toll und voll gesoffen und die Häscher ausgefordert, und endlich ins Loch kommen. Das Lied mag durch Studenten in Leipzig entstanden sein, wie das Lerchenessen genügend andeutet. — Die Melodie war mit Baßstimme und die Oberstimme mit untergelegten Terzen begleitet. Nach dem Refrain „falala“ bekommen derartige leichte Volksliedchen in Italien und Deutschland den Gattungsnamen „Falala.“ Die vorliegende Weise ist keine andere, als: Zieh, Schimmel zieh!

Wackere Mädchen hießen seit dem 15. Jahrhundert üppige Weibspersonen, die mit dem Kränzlein es nicht genau nahmen.