Frisch auf zum fröhlichen Jagen ihr Jäger auf zur Pirsch

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Frisch auf zum fröhlichen Jagen,
Ihr Jäger, auf zur Pirsch!
Wir wollen den Hirsch erjagen,
Den edlen roten Hirsch.
Der Tag steigt auf in Frische,
Der Hirsch kehrt heim vom Feld,
Frisch auf denn ins Gebüsche,
Wo er den Wechsel hält.

Drum auf, es lebe das Jagen
Dies stet Gewitter der Welt!
Die Traurigen mögen sich plagen,
Der Filz mag trachten nach Geld!
Wir seh’n am Abend und Morgen
Nach rüst’gen Taten hinaus,
Weib, Kinder, Schulden und Sorgen
Behüte Gott zu Haus.

Text: Heinrich Laube (1806-1884)
Musik:  a) auf das bekannte französische Jagdlied – b) Robert Schumann (1810-1856)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1856 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

1802 schrieb Novalis ein innig-gläubiges Gedicht auf  Jesus, der so viel am Kreuz erlitten hat und dessen Leiden dennoch ganz in Vergessen gerieten. Zehn Jahre darauf nahm Max von Schenkendorf dieses Gedicht als Inspiration und verfasste während der Befreiungskriege gegen das Frankreich Napoleons ein Lied auf den „Turnvater Jahn“ (Erneuter Schwur, an den Jahn, von wegen des heiligen teutschen Reiches), das dann vielfach nachgedichtet und im Liederbuch der SS in der Zeit des Nationalsozialismus gleich nach dem Horst-Wessel-Lied stand. Als Melodie verwendete Schenkendorf die des französischen Liedes „Pour aller à la chasse, il faut être matinal“ („Frisch auf zum fröhlichen Jagen“).

Auf auf zum fröhlichen Jagen (Hancke)

Dieses heute noch bekannte Jagdlied wurde erstmals 1723 als „Auf auf auf auf zum Jagen“ von Gottfried Benjamin Hancke ins Deutsche übertragen. Die „schmissige“ Melodie ist vielfach mit neuen Texten versehen worden, so z. B. 1742 von Christian Friedrich Henrici (genannt Picander) und Johann Sebastian Bach in der Bauernkantate (Mer hahn en neue Oberkeet, Aria 16 „Es nehme zehntausend Dukaten…“) und in den Befreiungskriegen um 1813 von Friedrich de la Motte Fouqué, der die erste Zeile in „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“ änderte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde vor allem diese militärische Fassung vielfach gedruckt.

Goethes „Bundeslied“ von 1775 wurde – neben späteren Vertonungen – auch auf diese Melodie gesungen, eventuell schrieb Goethe den Text bereits auf „Pour aller à la chasse“? Besonders populär wurden die Neutextungen durch Max von Schenkendorf  „Erhebt euch von der Erde“ (1813) und „Wenn alle untreu werden“ (1814) aus den Befreiungskriegen.