Fern aus der Heimat Land

Die fremde Blume

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Fern aus der Heimat Land

Fern aus der Heimat Land
Bin ich hieher verbannt –
Schmerzt mich so sehr
Fremd ist mir alles hier
Alles so seltsam mir,
Traurig und leer

Als ich daheim noch war
Hatt‘ ich das ganze Jahr
Sommer zumal
Kannte nicht kalte Zeit
Stubenluft, Winterleid
Sorgen und Qual

Und in Verbannung noch
Grün ich und blüh ich doch
So wie vorher
’s ist oft im Winter hier
Als ob es Frühling mir
Immer noch wär

Denk ich, o Heimat, dein,
Kenn ich nicht Gram und Pein,
Kenn ich nicht Schmerz.
Träum ich von dir die Nacht,
Ist mir als Blüt erwacht
Morgens das Herz

Text: Hoffmann von Fallersleben
Musik: Wenn ich ein Vogel wär
in Hundert Schullieder (1848)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1847 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Zum Abdruck des Textes im Wdh. I, 1806, S. 208 urteilt Goethe: „Einzig schön und wahr.“ Herder bemerkt: „Die Melodie (jedcnfalls die noch übliche) ist dem Inhalte angemessen, leicht und sehnend.“ — „Aller Mondschein, Mondschein die Hülle und Fülle, und die ganze Seele übergießend , steht in dem Liede „Wenn ich ein Vöglein war“ — schreibt H. Heine, die romantische Schule, Hamburg 1836, S. 222. — Der Text im Volksmund tritt zuweilen in veränderten und erweiterten Lesarten auf, eine frühe Fassung des Liedes auf einem fliegenden Blatt von 1757.